Für die Umrüstung von Binnenschiffen auf elektrische Antriebskonzepte stellt der niederländische Staat eine Förderung von 15,1 Mio. € zur Verfügung.

Gefördert wird die Nachrüstung von Binnenschiffen mit Batterie-Containern des Herstellers ZES. Dafür hat das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft (Ministerie van Infrastructuur en Waterstaat) in Den Haag 15,1 Mio. € bereitgestellt. Das Geld stammt aus dem Nationalen Wachstumsfonds des Landes.

Der Hersteller Zero Emission Services (ZES) hatte vor einiger Zeit eine Art Leasing-Modell eingeführt, das auf dem  Prinzip »Pay-per-Use« basiert. Ziel ist es, die Kosten für die Binnenschiffer möglichst gering zu halten, hieß es damals.

Über ZES werden nur die Kosten für die tatsächlich verbrauchte Energie und die Miete des Akku-Containers in Rechnung gestellt, sodass die Betriebskosten des Schiffers konkurrenzfähig zur Verwendung klassischer Kraftstoffe bleiben sollen. Allerdings muss das Schiff zuvor auf einen elektrischen Antriebsstrang umgerüstet werden.

Pro Schiff gibt es einen Zuschuss von maximal 40% der Gesamtinvestitionskosten bei einem Höchstbetrag von 400.000 €. Für industrielle Forschungsprojekte gibt es einen zusätzlichen Zuschuss von bis zu 75.000 € pro Antrag. Die Regelung gilt ab sofort und noch bis zum 28. Februar 2024. Zwei weitere Antragsrunden sind für Mai/Juni und September/Okotber kommenden Jahres geplant.

ZES wurde von der niederländischen Bank ING, vom Energieversorger Engie, dem maritimen Technologieunternehmen Wärtsilä und dem Hafenbetrieb Rotterdam gegründet. Mit zwei aufgeladenen ZES-Packs kann ein Binnenschiff den Angaben zufolge 50 bis 100km zurücklegen, abhängig von der Größe und dem Tiefgang des Schiffes und der Strömung. Bis 2030 könnten etwa 150 Binnenschiffe mit ZES-Packs ausgerüstet werden.

Erstes Schiff mit einem ZES-Batteriecontainer war vor drei Jahren die »Alphenaar«. Sie transportiert seither Bier aus der Heineken-Brauerei in Zoeterwoude über den Hafen Alphen aan de Rijn nach Moerdijk. Der Getränkehersteller hat sich für zehn Jahre vertraglich verpflichtet.