Schrottverladung Alberthafen Dresden SBO Oberelbe
Schrottumschlag im Alberthafen Dresden
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Der Hafenverbund der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO) verzeichnet für 2023 einen Umschlagrückgang von von knapp 9 % gegenüber 2022.

Trotz einer allgemeinen schwierigen wirtschaftlichen Lage blicke man auf ein gutes Geschäftsjahr 2023 zurück, heißt es dennoch. Insgesamt wurden 2,7  Mio. t Güter in den Häfen umgeschlagen – ein Rückgang von 8,9 % gegenüber dem Jahr 2022. Zum SBO-Hafenverbund gehören die Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau, Mühlberg, Decin, Lovosice und Dessau-Roßlau.

Auch beim Jahresergebnis werde es auf ein gutes Geschäftsjahr des Hafenverbundes hinauslaufen, heißt es. Trotz leichtem Umsatzrückgang werde die Hafengruppe wieder einen »deutlichen Jahresüberschuss« erwirtschaften und somit ihre gesetzten Ziele für das vergangene Wirtschaftsjahr erreichen.

Zu wenig Schiffsraum auf Oberelbe

Von Juni bis November 2023 hatten die Oberelbe-Häfen dann mit den sehr niedrigen Wasserständen der Elbe zu kämpfen, die zu einer Einstellung der Binnenschifffahrt aus wirtschaftlichen Gründen führten. Dennoch stieg der Güterumschlag per Binnenschiff in den Oberelbe-Häfen um 8,73 % auf insgesamt 112.457 t. Der aktuell auf der Oberelbe nicht mehr in ausreichender Menge verfügbare Schiffsraum verhinderte eine noch höhere Steigerung. Zu den per Binnenschiff transportierten Gütern gehörten neben den Projektladungen auch Getreide, Kohle, Erz und Düngemittel.

Die drei sächsischen Häfen Dresden, Riesa und Torgau (SBO) erzielten mit knapp 2 Mio. t Güterumschlag wieder ein gutes Ergebnis. Hier konnte besonders der Schiffsumschlag mit einer Steigerung von 378 % (+65.735 t) gegenüber 2022 deutlich zulegen. Allein im Hafen Torgau wurden insgesamt 102 Schiffe mit 31.950 t Kies beladen. Dabei handelte es sich um Arbeitsschiffe für Unterhaltungsmaßnahmen an der Bundeswasserstraße Elbe, welche im Jahr 2024 fortgesetzt werden.

Der Containerumschlag im Hafen Riesa konnte sich im Jahr 2023 leicht erholen. Insgesamt wurden 33.748 TEU umgeschlagen – ein Plus von 1.109 TEU (+3,40 %) gegenüber dem Vorjahr. In den Häfen Dresden und Lovosice konnten zahlreiche Schwergut- und Projektladungen, wie Turbinen, Transformatoren, Motoren und Generatoren, verladen werden.

Die beiden tschechischen Häfen Decin und Lovosice erreichten wieder annähernd den Güterumschlag von 2022 (-1,60 %). Trotz mehrfachen Gleissperrungen an der deutsch-tschechischen Grenze konnte besonders der Güterverkehr per Eisenbahn im Hafen Lovosice kräftig zulegen (+31,79 %). Zu den transportierten Gütern gehörten Sojaschrot, Düngemittel, Getreide und Salz.

Dritthöchster Eisenbahngüterumschlag in Geschichte der SBO

Beim Güterverkehr per Eisenbahn erzielte der Hafenverbund mit insgesamt 1,07 Mio. t den dritthöchsten Eisenbahngüterumschlag in seiner Geschichte. Zu diesem Ergebnis haben wesentlich die Häfen Torgau (+16,04 %) und Lovosice (+31,79 %) beigetragen. Hier wurden vor allem Holzprodukte, Getreide, Sojaschrot und Düngemittel per Waggon umgeschlagen.

Im TrailerPort Alberthafen Dresden wurden insgesamt 16.240 Lkw-Sattelauflieger mit einem Volumen von 370.000 t per Eisenbahn verladen. Hier musste die SBO aufgrund der zunehmenden Rückverlagerung von Transporten von der Schiene auf die Straße einen Rückgang von 8.727 Trailern (-34,95 %) gegenüber 2022 verzeichnen. Seit November 2023 werden im TrailerPort auch Containerganzzüge abgefertigt. Insgesamt 2.000 TEU (Containereinheiten) konnte die SBO bereits in den beiden letzten Monaten des vergangenen Jahres verladen. Für dieses Jahr werden rund 12.000 TEU erwartet.

Um die steigende Nachfrage nach Bahntransporten im kombinierten Verkehr und nach Verkehrsverlagerungen bewältigen zu können, baut die SBO seit November 2023 einen neuen TrailerPort auf der Südseite des Hafens Dresden. Hier können zukünftig bis zu 50.000 Trailer und Container pro Jahr umgeschlagen werden.