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Das Verkehrsgeschehen ist auf dem Nord-Ostsee-Kanal (NOK) im letzten Jahr leicht rückläufig gewesen.

Dieses Ergebnis hat die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) des Bundes heute veröffentlicht. Bei leicht rückläufigen Ladungsmengen sei die Schiffsanzahl nahezu konstant geblieben, so die WSV. Insgesamt sind 77.193.312 t Ladung durch den NOK transportiert worden (2022: 82.254.167). Das entspricht einem Minus von 6,2%.

Im vergangenen Jahr haben 26.659 Schiffe den NOK befahren (2022: 26.882 Schiffe). Das sind 0,8% weniger. Bei der Bruttoraumzahl sank die Gesamtzahl auf 119.198.877 BRZ (2022: 133.068.966 BRZ). Dementsprechend ist die rechnerische Durchschnittsgröße der NOK-Schiffe (sog. Mittelschiff) im Vergleich zu den Vorjahren etwas zurückgegangen, so die WSV. 2023 lag die Bruttoraumzahl des Mittelschiffes im Durchgangsverkehr bei 5.476 (2022: 5.945/ 2021: 5.729).

Globale Einflüsse wirken sich auf NOK-Ergebnis aus

Eric Oehlmann, Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: »Der Nord-Ostsee-Kanal hat seine Rolle als unverzichtbarer internationaler Seeverkehrsweg behauptet. Globale Einflüsse und weitere Beeinträchtigungen haben sich nur geringfügig auf das Verkehrsgeschehen ausgewirkt. Die sichere Verbindung zwischen Nord- und Ostsee bleibt ein wichtiger Bestandteil der Verkehrsrouten. Durch die Ausbaumaßnahmen entlang des Kanals wird er zukünftig noch verlässlicher werden.«

Zu den am stärksten frequentierten Verbindungen zählen 2023 die Schiffsbewegungen zwischen Schweden und den Niederlanden (1.398), zwischen Polen und den Niederlanden (1.120) und die zwischen Schweden und Großbritannien/Nordirland (870).

Im Teilstreckenverkehr (Schiffsverkehr zu und von den Häfen am NOK) sind die Zahlen erneut angestiegen. 2023 wurden im NOK 6.167.258 t Ladung transportiert (2022: 6.000.117). Die Anzahl der Schiffe lag bei 6.955 (2022: 6.338). Der Anstieg zeigt sich auch bei der Bruttoraumzahl, die im Teilstrecken-verkehr 2023 bei 11.290.134 lag und 2022 bei 10.942.927.

Der Nord-Ostsee-Kanal wurde 2023 erneut vorrangig von Trockenfrachtern/Mehrzweckschiffen genutzt, insgesamt waren es 12.152 (2022: 12.101). An zweiter Stelle stehen Tanker: 3.483. (2022: 3.529). An dritter Stelle folgen Containerschiffe: 3.293. (2022: 3.691).

807 russische Schiffe im NOK

Russischen Schiffen ist es grundsätzlich verboten Häfen in der EU anzulaufen und Schleusen zu benutzen. Ausnahmen von dieser Regel sind jedoch für bestimmte Transportgüter/Produkte möglich, so die WSV. So zum Bespiel für landwirtschaftliche, pharmazeutische und medizinische Erzeugnisse oder Energieträger. Voraussetzung ist eine Genehmigung, die vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Einzelfällen erteilt wird.

2023 haben 807 Schiffe zu bzw. von russischen Häfen den Nord-Ostsee-Kanal befahren, mit einer Ladungsmenge von 2,629 Mio. t. 2022 waren es noch 1.420 Schiffe mit 5,713 Mio. t. Bei der Schiffsanzahl ist das ein Rückgang von 43,17%, bei den Ladungsmengen ein Rückgang von 53,98%.

Sportboote können Passage digital buchen

Die Anzahl der Sportbootschleusungen ging im Jahr 2023 mit 11.489 Schleusungen etwas zurück. Im Vorjahr waren es 11.788 Sportboote. Sportbootfahrer können seit dem Frühjahr 2023 die NOK-Passage digital im neuen WSV-Webshop buchen.

Jörg Heinrich, Leiter der Abteilung Seeschifffahrt in der GDWS: »Zur Stabilisierung der Kanalböschungen wurde im Sommer des vergangenen Jahres die erlaubte Höchstgeschwindigkeit der Schiffe auf einheitlich 12 km/h begrenzt. Die mittlere Passagezeit durch den NOK hat sich dadurch nach den bislang gewonnenen Erfahrungen um rund 45 Minuten verlängert. Die Lotsen auf dem NOK und die Kanalsteurer passen ihre Mitgliederbestände aktuell an die verlängerten Beratungszeiten auf der Brücke der Schiffe an. Nach Experteneinschätzungen trägt die Geschwindigkeitsreduzierung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.«

Die Verkehre waren 2023 im NOK leicht rückläufig
Die Verkehre waren 2023 im NOK leicht rückläufig