Der Hafen Straubing-Sand bleibt mit einem Gesamtumschlag von 4,2 Mio. t im Jahr 2023 nach wie vor Niederbayerns leistungsstärkstes Güterverkehrszentrum.

Trotz einer insgesamt positiven Entwicklung verzeichnete der Schiffsgüterumschlag mit rund 516.000 t einen Rückgang um 7% im Vergleich zum Vorjahr. Grund ist eine »signifikante« Güterverlagerung vom Schiff auf die Schiene, woraus ein Zuwachs von 22% zum Vorjahr auf 481.000 t resultierte – ein neuer Rekordwert beim Bahngüterumschlag.

Mit Investitionen von EU, Bund und Freistaat wurde die Hafensohle im vergangenen Jahr parallel zum Donauausbau um 65 cm vertieft. Die Spundwände sind dabei mit mehr als 1.000 Horizontalankern statisch ertüchtigt worden, aus dem Hafenbecken wurden rund 55.000 m³ Nassbaggergut entfernt.

Hafensohle in Straubing-Sand vertieft

»Nun können Schiffe, von Westen kommend, den Hafen Straubing-Sand an 300 Tagen im Jahr mit voller Abladetiefe anfahren«, sagt der Vorsitzende des Zweckverbands Hafen Straubing-Sand (ZVH), Oberbürgermeister Markus Pannermayr. Leichterungen im Oberwasser seien künftig nicht mehr erforderlich.

Darüber hinaus wird derzeit an der Planung eines Schwerlastterminals auf einer neuen Hafenhalbinsel gearbeitet. Damit soll für den stark zunehmenden Sektor der Groß- und Schwerraumtransporte die benötigten Flächen geschaffen werden.

Betreiber für KV-Terminal in Straubing gefunden

Mit der »Contargo Combitrac Straubing-Sand GmbH«, bestehend aus dem Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk Contargo, der SFI GmbH sowie der Ziegler Group, wurde im vergangenen Jahr ein Betreiber für das neue bimodale KV-Terminal gefunden. Die Bauphase hat bereits begonnen, Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für das 2. Quartal 2025 geplant. Künftig sollen bis zu zehn Züge pro Woche an dem neuen Terminal verkehren.

Im vergangenen Jahr wurden im Hafen privatunternehmerische Investitionen von 30 Mio. € getätigt. Diesen Investitionen der Wirtschaft standen in 2023 öffentliche Investitionen des Zweckverbandes in Höhe von 34 Mio. € – vor allem für die BioCampus MultiPilot, die Anpassung des Hafenbeckens, die TGZ-Erweiterung sowie die Modernisierung unserer Gleisanlagen – gegenüber. »Damit fahren wir das anspruchsvollste Investitionsprogramm in der Geschichte unseres Hafens«, freut sich ZVH-Geschäftsleiter Andreas Löffert.

Die Attraktivität des Standorts für Logistik- und Industrieunternehmen spiegele sich in den aktuellen Vermarktungserlösen wider. Im Jahr 2023 erreichte der ZVH mit insgesamt 121.363 m² vermarkteter Ansiedlungsfläche das zweitbeste Ergebnis seit Bestehen.