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Der Bau einer Behelfsbrücke als provisorischer Ersatz für die bei einer Schiffskollision zerstörte Huntebrücke in Elsfleth liegt im Plan. Noch im April sollen die die Häfen Brake und Nordenham wieder per Bahn erreichbar sein. Oldenburg muss sich gedulden.

Ende Februar hatte ein niederländisches Binnenschiff die wichtige Eisenbahnbrücke gerammt und schwer beschädigt. Dabei wurden unter anderem die Gleise verbogen, die Lager zerstört, auch die Unterkonstruktion hat sich verschoben. Wegen der Schäden an der Brücke sind die Häfen Brake und Nordenham seither vom Bahnverkehr abgeschnitten. Eine Behelfsbrücke befindet sich im Bau.

Für ein Update hat sich Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, der betroffenen Kommunen, der Häfen, der Deutschen Bahn und der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zur beschädigten Huntebrücke in Elsfleth ausgetauscht. Die Deutsche Bahn InfraGo habe dabei deutlich gemacht, dass der Bau der Behelfsbrücke ohne Verzögerungen voranschreitet, erklärt sein Ministerium in einer Mitteilung. In der Woche vor Ostern haben demnach die Rammarbeiten stattgefunden. In der nächsten Woche sollen die ersten Teile verschweißt werden. Die provisorische Huntebrücke wird nach derzeitigem Stand wie geplant Ende April fertiggestellt.

Olaf Lies: »Das sind gute Neuigkeiten. Denn wir sind voll im Zeitplan. Ich bin den Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Bahn sehr dankbar, dass sie so hervorragend arbeiten. In wenigen Wochen werden wir zumindest an den Standorten Nordenham und Brake zur Normalität zurückkehren.«

Von den 1,8 Mio. t an Gütern im Hafen Brake werden rund 42 % mit der Bahn abgefahren. Jeden Werktag sind das rund 10.000 t, die derzeit nicht über die Schiene rollen können. Für die Häfen Nordenham und Brake standen nach der Havarie zunächst gleich zwei wichtige Transportrouten nicht zur Verfügung. So war auch die Autobahn A27 wegen einer Sperrung bis Ende März keine Alternative für die Hinterlandanbindung.

Oldenburg muss auf Neubau der Huntebrücke warten

Parallel begleite man mit einer Taskforce den Prozess für den Neubau der Brücke und treibe diesen voran – gerade auch mit Blick auf den Hafen Oldenburg. »Dabei wollen wir mit derselben ›neuen Deutschlandgeschwindigkeit‹ vorankommen, mit der wir die Genehmigung und Errichtung der Flüssiggas-Terminals in Wilhelmshaven und in Stade hinbekommen haben. Wir sind uns einig, dass wir diese neue Brücke brauchen und wir die Situation am Standort Oldenburg fest im Blick behalten müssen.«

Der Hafen Oldenburg ist durch die Zerstörung der Drehbrücke betroffen, weil größere Seeschiffe durch die starre Behelfsbrücke die Hunte nicht mehr passieren können. Wenn die Behelfsbrücke fertig ist, können diese Oldenburg nicht mehr erreichen. Kleine Binnenschiffe könnten dies je nach Abladetiefe nur noch bei günstigen Wasserständen. Betroffen ist rund jedes Zehnte der jährlich 650 Schiffe im Oldenburger Hafen.