Die Spitzenvertreter der Häfen Rotterdam, Antwerpen, North Sea Port und Duisburg fordern mehr Unterstützung für die Industrie in Europa.
Die CEOs Boudewijn Siemons (Port of Rotterdam), Daan Schalck (North Sea Port), Jacques Vandermeiren (Port of Antwerp-Bruges) und Markus Bangen (Duisburger Hafen AG) haben an die europäischen Staats- und Regierungschefs appelliert, sich an die Seite der Industrie zu stellen.
Die Industrie im Dreiländereck zwischen den flämisch-niederländischen Häfen und dem deutschen Ruhrgebiet seien für einen großen Teil der europäischen Produktion verantwortlich, so die Hafenchefs. Darunter seien Betriebe aus der Chemiebranche oder der Stahlindustrie.
Doch die Hafenchefs fürchten um deren Zukunft. »Die oft internationalen Konzernzentralen dieser Unternehmen fragen sich, ob sie in Europa noch eine Zukunft haben. Dabei kann gerade diese Industrie den entscheidenden Unterschied machen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft.«
Häfen verweisen auf Kosten und Bürokratie
Gefordert wird daher von den EU-Staats- und Regierungschefs, dass sie sich – so wie die Häfen – an die Seite der Industrie stellen. Der Grund: Gerade die energieintensiven Unternehmen kämpfen in Europa mit erheblich höheren Kosten als in anderen Teilen der Welt. Dazu kommt eine komplexe Gesetzgebung. Zeitgleich werben die USA mit ihrem Subventionspaket im Rahmen des »Inflation Reduction Act« intensiv um Investitionen jenseits des Atlantiks.
»Wenn unsere Regierungen dem nichts entgegenhalten, wandern Betriebe ins Ausland ab“, warnen die vier Hafenchefs. Dies würde zu mehr Importen aus Ländern außerhalb der EU mit negativen Folgen für Klima, die strategische Autonomie und den Wohlstand in Europa führen, heißt es in der Erklärung.