Nach dem Abschluss aller Planungs-, Genehmigungs- und Vergabeverfahren können die Bauarbeiten für ein Terminal des Kombinierten Verkehrs beginnen.
Dafür investiert die Hafen Straubing-Sand GmbH auf einer Fläche von rund 50.000 m² im Osten des Hafens rund 24 Mio. €. Bis zu zehn Züge pro Woche sollen künftig die neue Umschlaganlage ansteuern.
»Das Terminal ermöglicht die effiziente Verlagerung von Transportgütern, vorwiegend Containern und Wechselbrücken, von der Straße auf die Schiene. Damit stärken wir nicht nur die Attraktivität des Hafens als leistungsfähigstes Güterverkehrszentrum in Niederbayern, sondern auch die Standortqualität der Unternehmen in der ganzen Region«, sagt Landrat Josef Laumer als Aufsichtsratsvorsitzender. Die Schaffung von bis zu zwanzig direkten neuen Arbeitsplätzen vor Ort sei dabei ein weiterer positiver Aspekt.
Terminal in Straubing soll Güter auf die Bahn bringen
Die Langfristprognose des Bundesverkehrsministeriums sagt fast eine Verdopplung des Güterverkehrs in Deutschland bis zum Jahr 2051 voraus. Damit die nationalen und europäischen Klimaziele erreicht werden können, bedarf es einer vermehrten Verlagerung von Gütertransporten auf Schiff und Bahn. »Durch die Verlagerung von Containern von der Straße auf die Schiene kann der transportbedingte CO2-Ausstoß um bis zu 80% reduziert werden«, betont Andreas Löffert, Geschäftsführer der Hafen Straubing-Sand GmbH (HSG).
Gefördert wird das neue Terminal mit insgesamt 79% der Investitionssumme vom Eisenbahnbundesamt. Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr äußerte die Erwartung, dass die Bahn auch die notwendigen Investitionen für die Gleisanlagen im Zulauf zu den deutschen Logistikhubs und zum Hafen in Straubing im Blick habe. »Die Verlader würden auf die Schiene umsteigen, wenn die Angebote attraktiv und zuverlässig sind.«
Nach Fertigstellung des Terminals im 2. Quartal 2025 wird die HSG die gesamte Umschlagsanlage für 25 Jahre an eine Betreibergesellschaft verpachten. Bei der europaweiten Ausschreibung hatte ein Zusammenschluss aus dem Container-Hinterlandlogistiker Contargo, der SFI GmbH sowie der Ziegler Group den Zuschlag erhalten.
„In unserem Gemeinschaftsunternehmen wird die Expertise und das Know-how von drei renommierten Akteuren des kombinierten Verkehrs gebündelt. Eine ideale Voraussetzung für die künftige Entwicklung des Hafens, der Anrainer und der Region“, sagt Benedikt Rupp, Geschäftsführer der Contargo Combitrac Straubing-Sand GmbH. „Über die kommenden 25 Jahre wird das Terminal signifikant zur Verkehrswende und zur Dekarbonisierung beitragen – davon werden unsere Kunden und die Menschen in der Region profitieren.“
Zusätzlich werden Lagerkapazitäten für bis zu 1.000 TEU geschaffen. Außerdem können angrenzende Flächen genutzt werden, um den Lagerbereich bei Bedarf zu erweitern, heißt es. »Das KV-Terminal ist ein weiterer Meilenstein in der sehr positiven Entwicklung des Hafens Straubing-Sand«, sagt sich Herbert Stadlbauer, Area Contract Logistics Manager des Logistikers Kühne+Nagel, der auch im Hafen Straubing-Sand mit zwei Standorten vertreten ist.