Der Ausblick ist zurückhaltend, für das erste Halbjahr zieht der niederländisch-belgische Hafenkomplex North Sea Port aber ein relativ positives Fazit – vor allem in der Binnenschifffahrt.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verzeichneten die Unternehmen im North Sea Port ein Volumen von 33,4 Mio. t im Seegüterumschlag.
Der Güterumschlag in der Binnenschifffahrt stieg in den ersten sechs Monaten des Jahres um 2,6% auf 32,2 Mio. t. Hier nahm der Umschlag von flüssigen Massengütern zu, während der Umschlag von trockenen Massengütern stagnierte.
Mit dem Gesamtergebnis wurde erneut das Niveau aus dem Vorjahr erreicht. Allerdings: Betrachtet man die verschiedenen umgeschlagenen Güter, so zeigt sich ein Anstieg bei »rezessionsanfälligen« Produkten wie Baustoffen, Erdölprodukten und chemischen Erzeugnissen, wie das grenzüberschreitende Hafenprojekt, bestehend aus den Standorten Vlissingen und Terneuzen in den Niederlanden sowie Gent in Belgien, jetzt mitteilte.
Mehr Breakbulk im North Sea Port
Aufgeschlüsselt nach Ladungsarten stieg der Umschlag von flüssigen Massengütern um 5% auf 7,5 Mio. t, wobei chemische Erzeugnisse und Düngemittel zunahmen. Der Umschlag von Stückgut und Breakbulk stieg um 4,1% auf 5,2 Mio. t, vor allem dank höherer Mengen von Zellulose. Der Umschlag im RoRo-Segment blieb den Angaben zufolge mit 1,9 Mio. t »stabil«. Trockenes Massengut ging um 2% auf 18 Mio. t zurück. Die Umschlagsmengen gingen unter anderem bei Ölsaaten und Eisenerz zurück. Allerdings gab es auch in diesem Segment Zuwächse, insbesondere bei Düngemitteln und Rohmineralien.
Russland nur noch auf Rang 10
Infolge der EU-Sanktionen nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ging der Handel mit Russland in den ersten sechs Monaten des Jahres um weitere 17% zurück. Russland ist nun nur noch der zehntgrößte Handelspartner des North Sea Port, während es vor zwei Jahren noch an erster Stelle stand. Das Vereinigte Königreich ist derzeit der wichtigste Handelspartner des Hafens, gefolgt von den USA und Schweden.
Und der Ausblick? Die Verantwortlichen geben sich bei der Frage relativ zurückhalten: »Für die westeuropäischen Länder sieht das Wachstum für dieses Jahr relativ begrenzt aus. Wir prognostizieren für 2024 vorsichtig ein leichtes Wachstum von 2%.«