Das belgische Unternehmen Seafar will mit seiner Technologie für eine teilautonome Schifffahrt die Modernisierung der Branche vorantreiben. Ein Investor und künftiger Teilhaber stellt dafür eine Millionen-Spritze bereit.
Seafar ist auf die automatisierte Steuerung von Binnen- und Küstenschifffahrt spezialisiert. Das Unternehmen bekommt jetzt eine Kapitalspritze von 5 Mio. € vom Antwerpener Investor Victrix.
Mit dieser Investition sei es Seafar möglich, seine Marktposition in Europa zu stärken und das Angebot an innovativen maritimen Lösungen zu erweitern, heißt es.
Das vor sechs Jahren gründete Unternehmen mit derzeit 35 Mitarbeitern agiert mit Büros in Antwerpen, Charleroi und Duisburg und steuert aktuell rund 75 Schiffe von Land mit seinen Technologien zur Fernsteuerung von Schiffen. Das soll die Crew an Bord ergänzen langfristig für autonom fahrende Schiffe sorgen.
Dabei arbeitet Seafar eng mit belgischen, niederländischen und deutschen Behörden zusammen. Flandern ist dabei ein Vorbild für Europa. Diese Partnerschaft trägt auch bei zu einem Rechtsrahmen für Smart Shipping in Europa.
Schifffahrtsfamilie Saverys investiert in Seafar
Victrix ist der Investmentfonds von Virginie Saverys, einem Zweig der bekannten Schifffahrtsfamilie hinter den Reedereien CMB, Euronav und Exmar. Seafar-CEO Louis-Robert Cool freut sich über die neuen Möglichkeiten: „Automatisiertes und ferngesteuertes Fahren gibt eine Antwort auf die Herausforderungen im Verkehrssektor. Durch Victrix unterstützt, können wir unsere Entwicklung beschleunigen und den Reedern beim Übergang zu autonomem und nachhaltigem Transport helfen.“
Basile Aloy, CEO von Victrix, ergänzte: „Wir verfolgen Seafar seit Jahren. Als wichtiger Akteur bei der Navigation im Landesinneren sehen wir sie als eine wesentliche Technologie für den Sektor. Wir freuen uns darauf, Seafar bei ihren Wachstumsplänen zu unterstützen und auf eine nachhaltige Zukunft hinzuarbeiten.“
Victrix, das mit dem Einstieg eine Minderheitsbeteiligung an Seafar erwirbt, konzentriert sich auf nachhaltige und wirkungsvolle Investitionen im maritimen und Logistiksektor. Das Unternehmen hat auch zwei operative Unternehmen: EBE (Trockenmasse) und Avignonesi, ein toskanischer Weinberg mit einer B-Corp-Zertifizierung.
Bis 2025 will Seafar seine Vorreiterposition noch weiter ausbauen. „Im Moment sind 75 Schiffe an unsere Plattform angeschlossen, verteilt auf 15 verschiedene Reedereien“, sagt Cool. „Nächstes Jahr wollen wir diese Zahl verdoppeln, ebenso wie die Anzahl der Einsatzzentren. Dafür werden etwa 15 neue Leute rekrutiert, sowohl nit kommerziellen als auch operativen Profilen.“ (ga)