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Hamann bietet eine Technologie für die Abwasserbehandlung an, die sowohl auf Binnenschiffen als auch auf Seeschiffen zum Einsatz kommt. Der modulare Aufbau ermöglicht eine platzsparende und flexible Installation

De Lösung des Unternehmens, die auf Binnenschifffahrt genutzt wird, sind Abwasserbehandlungssysteme, die unter der Bezeichnung HL-Cont Plus RiverCruise laufen. Sie sind nach EU-Richtlinie 2012/49/EU zugelassen und bestehen aus drei Modulen. Sie kombinieren die Druckentspannungsflotationstechnologie (Module 1 und 3) mit einem Bewegtbett-Bioreaktor (Modul 2).

Bei der Druckentspannungsflotation wird das gleiche Prinzip genutzt, das auch beim Öffnen einer Flasche mit Sprudelwasser zu beobachten ist: Unter Druck stehendes Wasser kann Luft halten, die bei Druckentlastung schnell in Form von Luftbläschen entweicht.

In dem von Hamann angebotenen Abwasserbehandlungssystem wird das mazerierte Abwasser im Saturator unter Druck mit Luft angereichert. Über ein Druckentspannungsventil gelangt es in den Flotationstank, wobei die angereicherte Luft in Form von Mikrobläschen entweicht.

Diese Mikrobläschen haften sich an den im Abwasser gelösten Feststoffpartikeln an und lassen sie aufschwimmen. Der sich im oberen Teil des Flotationstanks ansammelnde Schlamm wird abgeschöpft und in den Schlammtank geleitet.

Das vorgeklärte Abwasser aus dem unteren Bereich des Flotationstanks wird weiter in den Bewegtbett-Bioreaktor geleitet. Dort wird die Kohlenstoffverbindung eliminiert (BSB5, CSB und TOC).

Nach einer abschließenden Klärungsstufe mit Druckentspannungsflotation habe das Abwasser die erforderliche Qualität und könne über Bord geleitet werden, so Hamann.

Als einen wichtigen Aspekt sieht der Anbieter den modularen Aufbau seines Systems an, dass »platzsparend und flexibel« installiert werden könne. Es besteht aus drei Modulen, die an verschiedenen Orten im Schiff installiert werden können, bei Bedarf sogar auf unterschiedlichen Decks. Somit könne der verfügbare Raum bei Refits und Neubauten gleichermaßen optimal genutzt werden.

Durch die Kombination mehrerer Module in unterschiedlichen Größen ließe sich zudem die erforderliche Kapazität bereitstellen.

Als einen weiteren Vorteil beschreibt Hamann die »Redundanz für maximale Ausfallsicherheit«. Für jeden Prozessschritt könne ein großes Modul durch mehrere kleine, redundante Module ersetzt werden, die zusammen die erforderliche Kapazität bereitstellten. Sollten ein oder mehrere Module ausfallen, würde das System mit reduzierter Kapazität weiterarbeiten, sagt der Abwasserexperte.

Die Systeme kommen ohne Membran und Filter aus, die regelmäßig gereinigt, gewartet und ausgetauscht werden müssten. Der Routinebetrieb läuft vollständig automatisiert, alle Funktionen und Informationen können über das integrierte Touch-Display gesteuert und abgerufen werden.

Für ein großes Flusskreuzfahrtschiff mit einer Kapazität von rund 200 Personen kalkuliert Hamann mit 230 l Schwarz- und Grauwasser – kombiniert pro Person und Tag. Das ergibt 46.000 l Abwasser pro Tag. Für solche Fälle empfielt Hamann ein HL-Cont Plus RiverCruise-System mit einer Spitzenkapazität von 2.000 l pro Stunde.

Das Unternehmen begleitet die Kunden nach eigenen Angaben vom Projektbeginn bis zur Inbetriebnahme. Darüber hinaus werden umfangreiche Engineering und Serviceleistungen angeboten. »So können wir für jedes Projekt die bestmögliche Lösung realisieren«, sagt Hamann.