Der Mineralöl-Konzern Shell baut die Versorgung mit dem synthetischen Kraftstoff GTL aus. In München und in Frankfurt am Main werden zwei weitere Depots eröffnet.
Zuvor war der synthetische Diese-Kraftstoff GTL Fuel aus dem Hause Shell bereits in Arnheim, Magdeburg und Straßburg angeboten worden. Jetzt kommen München (Kapazität 2 Mio. l) und in Frankfurt am Main (2,5 Mio. l) hinzu, teilte Shell mit.
Aus den Lägern werden Marken- und Vertriebspartner versorgt, die wiederum ihre Kunden beim ÖPNV, von kommunalen Fuhrparks oder im Marine-Sektor beliefern. In München stehe zudem alpines Shell GTL Fuel mit verbesserten Kälteeigenschaften (CFPP maximal -30 Grad Celsius) zur Verfügung, nachdem die Bayerische Zugspitzbahn als Abnehmer gewonnen werden konnte.
»Das Feedback von Kunden und Interessenten auf unser Produkt ist ausgesprochen positiv. Daher wollen wir Betreibern von Diesel-Fahrzeugflotten und Schiffen möglichst flächendeckend diese Kraftstoff-Alternative anbieten«, sagt Jörg Debus, Chef des Kraftstoff-B2B-Geschäftes von Shell in Deutschland.
Der mittels Synthesetechnologie aus Erdgas hergestellte Diesel verbrennt sauberer als herkömmlicher Dieselkraftstoff auf Erdölbasis und produziert weniger lokale Emissionen in Form von Partikeln und Stickoxiden. Außerdem weist GTL Fuel eine höhere Cetanzahl auf und ist durch ein geringeres Gefährdungspotenzial gekennzeichnet, da der Kraftstoff praktisch keinen Schwefel und keine aromatischen Verbindungen enthält.
Bezogen wird der innovative Kraftstoff für den deutschen Markt aus der weltweit größten und in dieser Form wohl einzigartigen GTL-Produktionsanlage Pearl in Katar. Deutschland ist neben Frankreich, Dänemark, Großbritannien und den Niederlanden eines der wenigen europäischen Länder, das mit dem geruchsarmen und biologisch abbaubarem Kraftstoff beliefert wird. »Wir priorisieren Märkte mit hohem Transportvolumen, um dort einen Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastungen zu leisten«, sagt Debus.
Im Hamburger Hafen gibt es bereits einen Versorgungspunkt für die Schiffsbetankung, der die Flotte der Hamburg Port Authority mit Shell GTL Fuel Marine in Bewegung hält. Darüber hinaus stellen auch abseits vom Hamburger Hafen immer mehr Schiffsbetreiber auf das sauberere Dieselsubstitut um, wie Beispiele am Rhein, an Nord- und Ostsee sowie vielen Binnengewässern zeigen.
Aber nicht nur in der Schifffahrt erfährt das Produkt steigende Beliebtheit. Kürzlich hatte die niederländische Fluggesellschaft KLM sowie weitere Fahrzeugbetreiber angekündigt, die gesamte Bodenflotte am Amsterdamer Flughafen Schiphol künftig mit Shell GTL Fuel fahren zu lassen.