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Nach jahrelangem Tauziehen ist es soweit: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat heute den offiziellen Startschuss für die Elbvertiefung gegeben.

Es beginne nun, »worauf Wirtschaft und Schifffahrt so lange warten mussten: Die Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe startet!«, heißt es relativ euphorisch aus dem Ministerium des bayrischen Politikers.

Den Anfang machen die Nassbaggerarbeiten für die Begegnungsbox und die Verbreiterung der Fahrrinne in der Elbe – das Kernprojekt dieses Vorhabens.

Vorbereitungsarbeiten laufen allerdings schon seit einiger Zeit. So wurden bereits Ablageflächen für den Aushub der Bagger geschaffen. Gerechnet wird mit etwa 40 Mio. m³. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei rund 776 Mio. €, davon übernimmt der Bund rund 490 Mio. €, die Stadt den Rest.

Der CSU-Minister sagte: »Deutschland ist Export- und Logistikweltmeister – diese Spitzenposition wollen wir halten. Deshalb machen wir unsere maritime Infrastruktur fit für die Zukunft. Eines der bedeutendsten Projekte dafür ist die Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe.« Allein die Wirkung der Elb-Verbeiterung sei enorm: »Wir schaffen mehr Flexibilität, Effizienz, Kapazität und Sicherheit für Großschiffe. Dadurch können rechnerisch jährlich 2.800 große Containerschiffe den Hamburger Hafen erreichen. Das sind mehr als doppelt so viele wie heute.«

Die deutschen Häfen sind nach Ansicht des Ministeriums für die maritime Wirtschaft außerordentlich wichtig. Bei der Fahrrinnenanpassung geht es nach offizieller Lesart der Behörde um

  • Verbreiterung der Elbe: Zwischen Wedel und der Störmündung wird die Fahrrinne von 300 auf 320 m verbreitert. Damit können Schiffe mit einer Schiffsbreite von 92 m sicher aneinander vorbeifahren – oder überholen. Zudem wird bei Wedel auf 8 km Länge die sogenannte Begegnungsbox gebaut. Sie hat eine Breite von 385 m und ermöglicht Gegenverkehr von bis zu vier großen Containerschiffen pro Tide.
  • Vertiefung der Elbe: Die zweite Anpassung ist die Vertiefung der Elbe. Ziel ist es, die Erreichbarkeit des Hafens für Containerschiffe mit einem Tiefgang von 13,50 m tideunabhängig und mit 14,50 m tideabhängig möglich zu machen.

Aus der Wirtschaft meldete sich André Mücke, Vizepräses der Handelskammer Hamburg, mit einem Statement: »Wir freuen uns, dass es nun richtig los geht und die Fahrrinnenanpassung der Elbe endlich umgesetzt wird. Der Bau der Begegnungsbox, die erstmals eine Passage großer Containerschiffe kurz vor Hamburg zulässt, wird schon bald Entlastung bei der seewärtigen Erreichbarkeit des Hafens bringen.«

Wichtig sei nun, dass die Vertiefungsarbeiten im Zeitplan bleiben und 2021 abgeschlossen werden. »Die Elbe ist nicht nur die Lebensader der Region, die Erreichbarkeit des Hamburger Hafens ist für die gesamte außenhandelsorientierte deutsche Wirtschaft von großer Bedeutung«, so Mücke weiter.