Um Schiffe während der Liegezeit im Hafen mit umweltfreundlicher Energie zu versorgen, hat Becker Marine Systems das sogenannte LNG PowerPac entwickelt. Am Container Terminal Burchardkai (CTB) in Hamburg ist jetzt ein 24-Stunden-Test erfolgt
Während der Liegezeiten im Hafen wird die Energie für Containerschiffe derzeit von bordeigenen Hilfsdieselmotoren mit Heizöl (Marine Gas Oil, MGO) geliefert. Auf diese Weise verursachen die Frachter jedoch einen Großteil der schädlichen Emissionen in den Häfen, was mittlerweile auch Gegenstand politischer Diskussionen ist.
Um den Schiffen die notwendige Energie auf eine moderne, umweltfreundliche, sichere und wirtschaftliche Art und Weise bereitzustellen, hat Becker Marine Systems die LNG PowerPacs entwickelt.
Es handelt sich um eine kompakte Einheit, die zwei übereinandergestapelte 40-Fuß-Container umfasst, die einen gasbetriebenen Generator mit einer Leistung von 1,5 MW und einen LNG-Tank auf engstem Raum kombiniert. Zusammen erzeugen die beiden Einheiten 3 MW saubere Energie als Landstromversorgung für Schiffe im Hafen.
Inklusive des LNG-Tankcontainers hat die von Becker Marine Systems entwickelte Technik ein Gewicht von 60t. Der Lift an Bord könne auch in zwei getrennten Bewegungen durchgeführt werden, so das Unternehmen.
Sobald ein Containerschiff festgemacht hat, wird das LNG PowerPac über die lokal verfügbaren Ladeeinrichtungen wie etwa Portalkrane, Ship-to-Shore-Krane oder Van Carrier an Bord gebracht, um die Energieversorgung während der Liegezeit des Schiffes im Hafen zu gewährleisten. Es wird entweder achtern, oder an der Außenseite der Frachter positioniert.
Erstmals wurden nun zwei Prototypen der mobilen Landstromlösung auf dem CTB zusammengeschlossen und einen Tag lang erprobt. Nach Auskunft des Unternehmens mit Sitz in Hamburg war der 24-Stunden-Test auf der Umschlaganlage der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ein weiterer wichtiger Meilenstein für das LNG PowerPac.
Das Unternehmen nahm dies zum Anlass, nationale und internationale Gäste von Container-, RoRo- und Fährhäfen und Reedereien sowie Vertreter der Hamburger Behörden einzuladen.
Die Ergebnisse dieses 24-Stunden-Tests und der folgenden Erprobungen würden in das Seriendesign des Becker LNG PowerPac einfließen, so das Unternehmen.
Auf dem Weg zur Serienproduktion des Becker LNG PowerPacs sei das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) von Anfang an ein wichtiger Projektpartner gewesen, so Becker Marine Systems. Seit dem 5. Juni hat das Ministerium Fördergelder für mobile, containerisierte Lösungen zur Landstromversorgung freigegeben.