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Der Kühldienstleister Nordfrost hat nach zehnmonatiger Bauzeit in Herne Richtfest für sein neues Tiefkühllogistikzentrum gefeiert.

Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda zeigte sich erfreut über die Investition von Nordfrost in Herne. Bei seiner Ansprache hob er die perfekte Standortwahl des Logistikzentrums hervor – »In Herne sitzen Sie wie die Spinne im Netz.« Da die deutschen Lebensmittel durch ihre hohe Qualität auch international begehrt seien, brauche man intelligente Logistikwege unter Einbindung von Schiffs- und Bahnverkehren, an die Herne hervorragend angebunden sei.

In Herne siedelt sich das international agierende Unternehmen mit Hauptsitz in Schortens bei Wilhelmshaven auf der damaligen Bergwerksfläche »Unser Fritz« an. Das 13 ha große Grundstück befindet sich direkt an der Autobahn A42.

Hier entsteht ein Kühllogistikzentrum, das im Endausbau auf einer überbauten Fläche von gut 34.000 m² über eine Lagerkapazität von 95.000 Stellplätzen verfügt. »Dies wird das größte Tiefkühlhaus Deutschlands – und mit einem sehr hohen Automatisierungsgrad einer der leistungsfähigsten Logistikstandorte überhaupt«, so Nordfrost.

Die hierfür notwendigen umfangreichen planerischen Vorbereitungen führte das Unternehmen gemeinsam mit der Firma Malorg aus Dortmund durch. Die Ergebnisse der intralogistischen Planung flossen ein in die Bauplanungen, die das Architekturbüro Assmann aus Dortmund mit Nordfrost erstellte.

Generalunternehmer sind die Firmen Quakernack aus Bielefeld für den Tiefbau, Ludwig Freytag aus Oldenburg für den Hochbau, Zimmermann Kältetechnik aus Seevetal für die Installation der innovativen technischen Anlagen. Als vierten Generalunternehmer hat Nordfrost erstmals die TGW aus Wels in Österreich verpflichtet, Spezialist und Lieferant für die vollautomatischen Anlagen, die ein Tiefkühlhochregallager und eine automatische Kommissionierung beinhalten. Damit setzte man neuen Maßstäbe in der Tiefkühllogistik, hieß es.

Fertigstellung im Oktober 2020

Die Gesamtinvestitionssumme einschließlich Grundstück beläuft sich Nordfrost zufolge auf rund 110 Mio. € für den ersten Bauabschnitt, der zunächst 70.000 Palettenstellplätze bieten wird. Davon sollen im April 2020 bereits 28.000 Stellplätze in Verfahrregalanlagen in Betrieb gehen, die wahlweise tiefgekühlt bei -24°C oder im plusgradigen Kühlbereich temperiert werden können.

Im Oktober 2020 soll das Hochregallager mit vollautomatischer Kommissionierung fertiggestellt sein, das mit mehr als 200.000 m³ Volumen und 42.000 tiefgekühlten Palettenstellplätzen knapp die Hälfte der Gesamtkapazität des Standortes darstellt. Aus diesem werden zum einen die mit 5.700 m² großzügig dimensionierten Bereitstellzonen für den Speditionsumschlag automatisiert bedient. Zum anderen wird von dort die geplante automatische Kommissionierung mit Waren versorgt. Bis zu 3.500 Verpackungseinheiten könnten pro Stunde in der Anlage weitgehend automatisch gemäß den Kundenwünschen zusammengestellt und zur Auslieferung bereitgestellt werden, so Nordfrost.