Viele Themen zum Jahresausklang

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Beim BDS ist es mittlerweile fast schon Tradition, die jährliche Mitgliederversammlung in der Friedenskirche am Schiffshebewerk in Datteln abzuhalten. Für die meisten gut zu erreichen und immer hervorragend betreut von Eckhard Ostrowski und seinem Team kommen wir immer gern wieder.

Nach den Berichten des Vorsitzenden und der Geschäftsführerin, des Kassenberichts und des Berichts zur Rechnungsprüfung stand die Wahl eines/r stellvertretenden Schatzmeisters/in auf der Tagesordnung, die durch das Ausscheiden der bisherigen stellvertretenden Schatzmeisterin erforderlich geworden war.

Zum neuen stellvertretenden Schatzmeister wählte die Versammlung Stephen Mnich, der dem Vorstand bereits als Beisitzer angehörte. Als weiterer Beisitzer wurde anschließend der bisher kooptierte Helmut Rüffer gewählt.

Anschließend war viel Raum zur Aussprache über die Berichte, Fragen und Diskussion, die auch ausgiebig genutzt wurde. Themen waren vor allem der Zustand der Infrastruktur, der Masterplan Binnenschifffahrt, die neuen Förderprogramme Aus- und Weiterbildung und Nachhaltige Modernisierung von Binnenschiffen, die Richtlinie Berufsqualifikationen und ihre Auswirkungen, das Verfahren zur Festlegung von Strecken mit besonderen Risiken, der Stand der geplanten Neuordnung der Berufsausbildung sowie die anstehende Reform der Besatzungsordnung.

Fragen zur Besatzungsordnung

An dieser Stelle wurde bereits darüber berichtet, dass CESNI neue Standards für eine europäische Besatzungsordnung erarbeiten soll, nachdem Anfang des Jahres das Projekt TASCS (Towards A Sustainable Crewing System) mit dem Schlussbericht fertig gestellt wurde. Auf der Basis dieses Berichts sollen Vorschläge für neue Besatzungsregelungen entstehen. Zwischenzeitlich wurde eine eigene Unterarbeitsgruppe CESNI/QP/Crew errichtet, die den Auftrag hat, bis Juni 2020 Vorschläge zu erarbeiten, um diese dann dem großen Gremium CESNI/QP präsentieren zu können.

In unserem Komitee Social & Education der IWT Platform werden wir im Januar ein Brainstorming veranstalten, um eigene Vorschläge einbringen zu können. Dabei wird es vor allem darum gehen, welche Komponenten der geltenden Besatzungsordnung erhaltenswert sind, welche überholt sind und wie vor allem eine flexiblere und zukunftsfähige Gestaltung von Besatzungsvorschriften aussehen kann.

Was ist wichtig?

Sind die Abmessungen eines Schiffes oder der Schiffstyp relevant für die Festlegung der Anzahl der erforderlichen Besatzungsmitglieder? Wie viele Besatzungsmitglieder braucht man an Bord für welche Tätigkeiten? Welche Rolle spielen die Qualifikationen für die Zusammensetzung der Mindestbesatzung? Könnte z.b. mehr Qualifikation zu einer Verringerung führen? Wie können Auszubildende in die Mindestbesatzung eingebunden werden? Welche Rolle spielt die technische Ausrüstung, wie kann Automatisierung berücksichtigt werden? Muss es weiterhin Betriebszeiten geben, müssen diese anders strukturiert werden, könnte ein größerer Bezugszeitraum ausreichen oder sollte beides miteinander kombiniert werden?

Ist, wie in TASCS vorgeschlagen, ein reisebezogener Ansatz sinnvoll? Welche Rolle könnte das im TASCS-Bericht vorgeschlagene Tool spielen? Ist hiermit eine größere Flexibilisierung im Einzelfall möglich und wie müssten dann die Komponenten des Tools aussehen? Kann ein Tool an die Stelle einer geschriebene Regelung treten oder kann es nur ein zusätzliches Hilfsinstrument sein? Es ist klar, dass viele Detailfragen noch offen geblieben sind.

Sagen sie uns Ihre Meinung!

Diese und viele andere Fragen werden zu diskutieren sein. Da die geltende Besatzungsordnung seit langer Zeit eingefahren ist, ist es vielleicht ein bisschen schwierig, sich gedanklich davon zu lösen. Trotzdem stellt man sich am besten einmal vor, es würde alles auf Null gestellt, um neue Ideen zu entwickeln!

Wenn Sie Ideen und Anregungen haben, können Sie diese jederzeit gerne einbringen. Sprechen Sie uns einfach an oder schreiben Sie eine Mail. Eine Besatzungsordnung muss den Bedürfnissen der Unternehmen entsprechen und praxistauglich sein. Deshalb sollten vor allem die Binnenschifffahrtsunternehmen ihre Vorstellungen dazu äußern. Sie haben jetzt die Gelegenheit dazu!