Das Wasserstraßen-Neubauamt (WNA) Datteln hat den ersten Bauauftrag für Vorarbeiten an der Schleuse Rodde am Dortmund-Ems-Kanal (DEK) an die Niederlassung Ahaus der Johann Bunte Bauunternehmung vergeben.
Der Auftrag, dessen Höhe mit rund 20 Mio. € angegeben ist, gehört zum Projekt »Neue Schleusen DEK-Nord«.
Neue Umschlagstellen werden temporär eingerichtet
Wesentliche Leistungen sind die Vorarbeiten für den Neubau der Schleuse Rodde. Hierzu gehört der Bau einer neuen Baustellenzufahrt von der Fernrodder Straße bis in die Ortslage Rodde. Weiterhin werden in der Alten Fahrt zwei temporäre Umschlagstellen hergestellt, über die Baumaterialien per Schiff angeliefert werden können. Nach Abschluss von Schlickbaggerungen und Kampfmittelräumarbeiten wird die Alte Fahrt vom restlichen Schifffahrtskanal abgetrennt und trocken gelegt. Danach werden Teilbereiche verfüllt und weitere vorbereitende Arbeiten auf der Schleuseninsel durchgeführt.
Zu den eigentlichen Arbeiten am Schleusenstandort Rodde gehören aber auch Arbeiten in Bevergern und Ibbenbüren-Dörenthe. In Bevergern wird die Bodenmanagementfläche vorbereitet. Hierfür wird zunächst eine Baustellenzufahrt zum unteren Vorhafen der Kleinen Schleuse Bevergern gebaut. Dort entsteht zunächst eine temporäre Umschlagstelle für die Schifffahrt. Anschließend werden nördlich davon weitere Baustraßen hergestellt, Oberboden abgetragen und ein Sichtschutzwall gebaut. In Dörenthe wird am Ufer des DEK eine Umschlagstelle hergestellt, um zukünftig Bodentransporte per Schiff zur Ablagerungsfläche zu ermöglichen.
Die Rodungsarbeiten in den Baufeldern konnten noch Ende des vergangenen Jahres abgeschlossen werden. Mit den Bauarbeiten soll im März 2020 begonnen werden. Die Bauzeit wurde mit 2,5 Jahren vereinbart.
Um die betroffenen Anwohner über die Arbeiten und die damit verbundenen Beeinträchtigungen zu informieren wird das WNA Datteln im März eine Informationsveranstaltung in Rodde durchführen. Ort und Zeitpunkt werden noch gesondert bekannt gegeben.
Über das Projekt »Neue Schleusen DEK-Nord«
Der DEK ist eine der wichtigsten Wasserstraßen Deutschlands. Das Projekt »Neue Schleusen DEK-Nord« sieht vor, dass die alten Schleusen in Bevergern, Rodde, Venhaus, Hesselte und Gleesen entlang der Nordstrecke des DEK durch neue Schleusen ersetzt werden. Träger des Projekts ist das WNA Datteln. Mit dem Ersatz der alten Schleusen soll die künstliche Wasserstraße für die Binnenschifffahrt zukunftssicher gemacht werden. Die fünf neuen Schleusen verfügen über größere Abmessungen und ermöglichen die Durchfahrt für Großmotorgüterschiffe (110 m x 11,45 m) und übergroße Großmotorschiffe (135 m x 11,45 m).
Die Anpassung der Nordstrecke des DEK ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 als Projekt mit vordringlichem Bedarf verankert. Mit den ersten Baumaßnahmen wurde im Frühjahr 2016 am Schleusenstandort Gleesen begonnen, Ende 2018 erfolgte dort der Baustart. In Hesselte wurde 2017 eine Bodenmanagementfläche in Betrieb genommen. 2019 wurde der erste Bauauftrag für den Schleusenstandort Venhaus erteilt. Für beiden Vorhaben bekam Bunte ebenfalls den Zuschlag.
Mit der Auftragserteilung für Baumaßnahmen in Rodde und Bevergern ist das WNA Datteln ab sofort an allen fünf Schleusenstandorten gleichzeitig tätig.