Massengut- und Containerumschläge haben in der Region Ile-de-France auf mehr als 25 Mio. t. zugelegt. Es war das beste Ergebnis seit 1992 und ein Anstieg um 13%. Alle Verkehrsträger konnten den Transport steigern, vor allem aber die Binnenschifffahrt.
Der Containertransport auf der Wasserstraße verbesserte sich um 19%. »Mit einem sehr starken Wachstum erreicht die Binnenschifffahrt auf der Seine ein Rekordniveau«, sagt Sébastien Hennick, Interims-Generaldirektor HAROPA – Ports de Paris. Zum nordfranzösischen Hafenkomplex HAROPA zählen neben Paris auch die beiden Seehäfen Le Havre und Rouen. Diese positiven Ergebnisse zeigten die Fähigkeit von HAROPA, multimodale Logistiklösungen zu katalysieren, die ihren Ausgangspunkt auf den Terminals in der Ile-de-France hätten.
HAROPA-Häfen schlagen weniger Güter um
Dennoch ging die Zahl, der an den drei HAROPA-Standorten im vergangenen Jahr umgeschlagenen Güter um 5 % auf rund 90 Mio. t zurück. Hauptverantwortlich dafür war der Rückgang beim Umschlag fester und flüssiger Massengüter. Die Franzosen führen dies sowohl auf Stillstände in den Raffinerieanlagen im Seine-Tal als auch auf das näher rückende Ende der Tätigkeit des Kohlekraftwerks in Le Havre im Jahr 2021 zurück. Anfang Dezember hatte ein Brand im Rohölpumpensystem vor den Raffinerieanlagen die Produktion lahmgelegt. Es wird davon ausgegangen, dass die Raffinerie für mindestens zehn Monate stillgelegt werden muss. Bei einer anderen Raffinerie war es im Februar zu einem Unfall an der Pipeline gekommen, wodurch sie ein halbes Jahr außer Betrieb war.
Um 3,5 % auf 2,9 Mio. TEU ging der Containerverkehr in den HAROPA-Häfen zurück. Ein Grund hierfür war der Konflikt über die Rentenreform, bei dem mehrere französische Häfen im Dezember durch Demonstranten blockiert worden waren. Nach Hafenangaben mussten deswegen 52 Anläufe von Containerschiffen gestrichen werden, rund 50.000 TEU seien dadurch verloren gegangen. Dies alleine würde 18% des gesamten Rückgangs ausmachen. Hinzu kam ein Schlepper-Streik.