Das Güteraufkommen in den Seehäfen hat sich 2019 im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Die maritime Wirtschaft rechnet wegen der Corona-Pandemie für 2020 mit deutlichen Einbußen
Im vergangenen Jahr haben die deutschen Seehafenbetriebe nach Angaben des Statistischen Bundesamts 294,5Mio.t Güter umgeschlagen. Dies entspricht einem leichten Rückgang um 0,3% gegenüber dem Vorjahr, in dem 295,3Mio.t über die Kaikanten gegangen waren. Das zeigen Zahlen, die vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht wurden.
Demnach lag der Versand von Gütern ins Ausland mit 117Mio.t um 0,8% unter dem Vorjahr, der Empfang aus dem Ausland mit 177Mio.t 0,1% über dem Vorjahreswert, berichtet der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS).
Der Güterverkehr mit den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sank den Angaben zufolge um 6,8% im Vergleich zum Vorjahr, der Güterverkehr mit dem Vereinigten Königreich um 12,5%.
Warenaustausch mit China nimmt zu
»Zuwächse im Güterverkehr wurden unter anderem mit China verzeichnet. Hier erhöhte sich das Umschlagvolumen im Vergleich zum Vorjahr um 8,9% auf 23,9Mio.t. Auch mit Afrika gab es einen deutlichen Anstieg. Hier wurden rund 17,5Mio.t umgeschlagen (+ 21,8%)«, heißt es. Der Containerumschlag wird für 2019 mit rund 15,1Mio. TEU als »stabil« beschrieben. Insgesamt wurden mit Europa 4,9Mio. TEU (-1,5 %) umgeschlagen, mit Asien 6,3 Mio. TEU (+2%), hiervon 3, Mio. TEU mit China (+4,6%). Die Personenbeförderung konnte mit 31,4Mio. Passagieren um 1,8% gesteigert werden.
Düstere Aussichten wegen Corona
In diesem Jahr dürfte es allerdings ein Minus geben: »Als Folge der Coronavirus-Pandemie rechnet der ZDS für das laufende Jahr mit erheblichen Volumeneinbußen beim Güterumschlag«, so der Verband weiter. Alle Seehafenbetriebe – deren Leistungsfähigkeit »vollumfassend gewährleistet« sei – beobachten bereits deutliche Rückgänge. Für eine genauere Einschätzung verweist der ZDS auf die Erkenntnisse des Bundesamts, wenn Ende April erste Monatsergebnisse für den Seeverkehr im Jahr 2020 veröffentlicht werden.