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DHL, der Logistikanbieter der Deutschen Post DHL Group, setzt künftig auf Zugverbindungen nach Asien. Ende Mai wurden die ersten beiden Ganzzüge auf der Neuen Seidenstraße eingesetzt.

Eine der neuen Verbindungen startet vom KTL-Terminal am Standort des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen und führt über Polen, Weißrussland, Russland und Kasachstan zum Bestimmungsterminal in Xi‘an, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Shaanxi.

Zusätzlich ist eine neue Express-Zugverbindung zwischen Neuss und Xi‘an über Kaliningrad eingerichtet worden. Nach Angaben von DHL verringert sich die Laufzeit dabei auf zwölf Tage. Bereits im September vergangenen Jahres waren die ersten Züge von Neuss nach China untwerwegs.

Erst im Mai dieses Jahres war verkündet worden, dass das Land Nordrhein-Westfalen 373.000 € für die Erneuerung der Schienen-Infrastruktur in den Neuss-Düsseldorfer-Häfen zur Verfügung stellen wird. Damit werden die Voraussetzungen für weitere Schienentransporte geschaffen.

Transitzeiten verkürzen sich

In dem DHL Global Forwarding sein Transportnetzwerk auf der Schiene konsequent weiter ausbaut, ermöglicht der Transportdienstleister schnellere Laufzeiten nach Asien für Container-Komplett- (FCL) und -Teilladungen (LCL). Der erstmalige Einsatz von Komplettzügen aus Europa nach China spiegele die steigende Nachfrage nach Transportkapazitäten und kürzeren Laufzeiten in asiatische Länder auf der Schiene wider, heißt es. DHL bietet bereits seit längerem Ganzzüge mit Abfahrten von Xi‘an und Chengdu nach Europa.

»In den letzten Jahren haben wir eine steigende Nachfrage nach Schienenverbindungen von und nach China gesehen«, erläutert Thomas Kowitzki, Head of Chinarail, Multimodal bei DHL Global Forwarding Europe. Dank ihrer Kosteneffizienz, der kurzen Transitzeit und der geringeren CO2-Emissionen seien sie eine echte Alternative zu anderen Verkehrsträgern.

Die Nutzung der Logistikservices und Infrastruktur des KTL-Terminals in Ludwigshafen sei ein weiterer Schritt in Richtung einer noch stärker vernetzten Welt mit stabileren Lieferketten, so der Logistikanbieter.

Max Siep, Leiter Business Development/Network Management Chinarail bei DHL Global Forwarding Europe ergänzt: »Als europäisches Gateway verfügt das Rhein-Main-Gebiet um Ludwigshafen über eine hohe Transportnachfrage und ist damit ein idealer Ausgangspunkt für unsere Züge.« Durch das neue Angebot könnten mehr Kunden von den zuverlässigen, schnellen und umweltfreundlichen Schienenverkehrsprodukten profitieren. Es gebe mehr Abfahrtzeiten und gleichzeitig verbessere man schrittweise die Transitzeiten.

Die neuen Schienenverkehre von Deutschland nach China sind in Zusammenarbeit mit dem langjährigen Partner RTSB entstanden. Die Ganzzüge sind mit Waren aus ganz Europa beladen und werden über die Neue Seidenstraße 9.400 km zum zentralen Schienenhub nach Xi‘an transportiert. Von dort verteilt DHL die Waren innerhalb Chinas sowie in Nachbarländer wie Südkorea, Japan und Vietnam. Die neuen Schienenverbindungen verkürzen die Laufzeiten auch für Kunden aus anderen europäischen Ländern wie den Benelux-Staaten, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Portugal.