Die Zahl der mit Covid-19 infizierten Personen steigt in Europa wieder an. Das belgische Antwerpen verzeichnete besonders viele Fälle binnen kurzer Zeit. Die Regierung hat deshalb bereits Maßnahmen angekündigt, die sich aber nicht auf die Funktionsfähigkeit des Hafens auswirken sollen.
Die eingerichtete Taskforce des Hafens Antwerpen hat sich jüngst erneut getroffen und über die Situation beraten. Der Hafen sei eine der wesentlichen Infrastrukturen Belgiens, da er von entscheidender Bedeutung für die Versorgung des Landes und Europas sei. Deshalb bleibe er auch während der zweiten Corona-Welle zu 100 % betriebsbereit, so der Hafen Antwerpen. Dies sei den täglichen Anstrengungen und dem Engagement aller Mitarbeiter zu verdanken.
Während des Treffens der wieder einberufenen Taskforce wurden eine Reihe von Punkten festgelegt, die im Zusammenhang mit den vom Nationalen Sicherheitsrat und der Provinz Antwerpen auferlegten zusätzlichen Maßnahmen zu beachten sind.
Die Hafenplattform würde derzeit weiterhin einwandfrei arbeiten. Bislang seien nur vereinzelte Fälle des Virus infiziert worden, wie es heißt. Auch hätten die krankheitsbedingten Fehlzeiten im Vergleich zum Vorjahr nicht zugenommen. Die Taskforce beobachte die Situation aber kontinuierlich im Hinblick auf mögliche zusätzliche Maßnahmen.
Wie immer müssen alle ankommenden Schiffe eine Maritime Declaration of Health (MDH) vorlegen, wobei der Kapitän 24 Stunden vor dem Einlaufen in den Hafen angeben muss, ob sich infizierte Personen an Bord befinden oder der Verdacht dazu besteht. Außerdem muss er eine Liste der letzten zehn angelaufenen Häfen bereitstellen. Das Schiff wird dann von Saniport (FÖD Volksgesundheit) untersucht.
Die bestehenden Maßnahmen wurden erneut bekräftigt, zudem ist eine zusätzliche Kommunikation vorgesehen: Im Einzelnen gilt es folgende Maßnahmen zu beachten beziehungsweise zu treffen:
- Grundlegende präventive Hygienemaßnahmen
- Bereitstellung ausreichender Reinigungsmittel in den Anlagen
- Möglichst viele Dokumente digital austauschen und so den direkten menschlichen Kontakt minimieren
- Die Schiffsbesatzungen und das Personal am Kai werden hauptsächlich per Fernkommunikation (über Funk, Telefon) miteinander kommunizieren
- So weit wie möglich Einhaltung der Regeln des Social Distancing und Einhaltung eines Abstands von 1,5 m zwischen einzelnen Personen
Erste Anzeichen für Erholung zu beobachten
Trotz der Auswirkungen der Corona-Krise auf die globalen Produktions- und Logistikketten und eines Nachfragerückgangs als Folge der Pandemie konnte der wirtschaftliche Schaden für den Hafen bisher in Grenzen gehalten werden. Der gesamte Güterumschlag sank im ersten Halbjahr um 4,9 % im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2019. Nach einem starken ersten Quartal verzeichnete der Hafen einen erwarteten Rückgang des Umschlags aller Güterströme mit Ausnahme des Containersegments. Für das dritte Quartal rechnen die Belgier weiterhin mit Blank Sailings, gleichzeitig seien jedoch die ersten Anzeichen einer Erholung und eines Aufschwungs der europäischen Wirtschaft sichtbar.