Die Stadtwerke Osnabrück sowie vier große Hafenanrainer lassen ab Herbst den Bagger kommen. Dann soll das anderthalb Kilometer lange Hafenbecken bis zur Haster Schleuse auf eine Abladetiefe von 2,50 m ausgebaggert werden. Durch die Maßnahme soll die Ladekapazität der ein- und ausfahrenden Binnenschiffe besser ausgelastet werden.
Von aktuell 2,30 m auf künftig 2,50 m: »Es klingt wenig – aber 20 cm mehr Abladetiefe machen für uns eine Menge aus«, erläutert Dr. Knut Schemme, Geschäftsführer der GMH Recycling GmbH. Selbst die vergleichsweise kleinen 80-m-Schiffe würden sich nicht vollständig beladen lassen. »Und mehr Ladekapazität bringt uns Hafenanrainern natürlich wirtschaftliche Vorteile«, ergänzt Q1-Einkaufsleiter Martin Hoffschröer. Umso bedeutender sei es, dass mit den weiteren Anrainern Kämmerer und Bergschneider gleich vier Unternehmen mit den Stadtwerken als Hafeneigentümer »gemeinsame Sache machen«.
Rund 1,1 Mio. Euro wollen die fünf Partner für die Hafenbeckenvertiefung investieren. Ein Großteil der Summe, nahezu 70 %, wird aus einem Sonderfördertopf des Landes Niedersachsen beigesteuert. Den Restbetrag teilen sich die fünf Partner auf.
Bis zur Haster Schleuse
Der Zuständigkeitsbereich der Stadtwerke umfasst den Bereich vom Hafenkopf bis zur Haster Schleuse. Der weitere Abschnitt des Stichkanals bis zum Mittellandkanal liegt in der betrieblichen Verantwortung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. »Der Stichkanal hat eine Abladetiefe von 2,80 m«, erläutert Guido Giesen, Geschäftsführer der Stadtwerke-Hafenbetriebstochter EHB. »Wir rüsten unsere ›Sackgasse‹ somit auf eine für alle Partner erforderliche Tiefe nach.«
Schwimmbagger bis Anfang Dezember
Bis Anfang Dezember wird ein spezieller Schwimmbagger gleich für mehrere Wochen im Hafenbecken aktiv sein. »Wir rechnen mit einem Schlammaushub von rund 15.000 m3«, so Giesen. Der anfallende Schlamm soll dabei direkt mit Schiffen abtransportiert und fachgerecht entsorgt werden. »Wir sind selber gespannt, was bei den Arbeiten sonst noch alles zum Vorschein kommt.«