Angela Titzrath
Angela Titzrath ist Präsidentin des Zentralverbands deutscher Seehafenbetriebe
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Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist gut in das laufende Geschäftsjahr gestartet. Während der Boxen-Umschlag erneut schwächelt, konnte die Bahntochter Metrans im Hinterlandverkehr stark zulegen. Unter dem Strich bleibt mehr Geld

Auch unter den anhaltend herausfordernden Bedingungen der Coronavirus-Pandemie bleibt die HHLA wirtschaftlich erfolgreich«, sagt Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende. »Auf Basis der Geschäftsentwicklung in den ersten drei Monaten des Jahres sind wir zuversichtlich gestimmt, was die Erreichung unserer Geschäftsjahresziele 2021 anbelangt.« Zum guten Quartalsergebnis hätten auch die Bahnverkehre beigetragen: »Unsere Bahntochter Metrans hat im ersten Quartal erneut einen herausragenden Beitrag zur positiven Geschäftsentwicklung geleistet. Die Metrans hat 30 Jahre nach ihrer Gründung allen Grund, stolz auf das Erreichte zu sein«, so Titzrath.

Mehr Umsatz und Gewinn

Der Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten drei Monaten 2021 einen Anstieg der Umsatzerlöse um 4,4 % auf 342,0 Mio. €. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 33,4 % auf 43,3 Mio. €. Die EBIT-Marge erhöhte sich um 2,8 Prozentpunkte auf 12,7 %.

Im Segment Container ging die Umschlagmenge im ersten Quartal um 6,6 % auf 1,68 Mio. TEU zurück. Ursächlich hierfür war insbesondere der Verlust eines Fernostdienstes Mitte Mai 2020. Darüber hinaus entwickelten sich das Fahrtgebiet Großbritannien sowie die Zubringerverkehre in den Ostseeraum stark rückläufig.

Während das Umschlagvolumen an den drei Hamburger Containerterminals mit 7,2 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres blieb, verzeichneten die internationalen Containerterminals in Odessa und Tallinn nur einen geringen Rückgang um 0,3 % auf 0,14 Mio. TEU. Das Multifunktionsterminal in Triest hat im ersten Quartal seinen Betrieb aufgenommen und erste RoRo-Schiffe abgefertigt.

Die Umsatzerlöse im Segment erhöhten sich im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % auf 198,1 Mio. €. Der Mengenrückgang konnte durch eine höhere Erlösqualität mehr als kompensiert werden, heißt es. Grund hierfür war neben einem vorteilhaften Modal Split mit hohem Anteil an Hinterlandmenge, ein temporärer Anstieg der Lagergelder basierend auf längeren Verweildauern als Folge anhaltender Schiffsverspätungen. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 26,6 % auf 32,7 Mio. €. Die EBIT-Marge stieg um 3,3 Prozentpunkte auf 16,5 %.

Im Segment Intermodal verzeichneten die HHLA-Transportgesellschaften im ersten Quartal einen starken Mengenanstieg. Der Containertransport erhöhte sich um 10,7 % auf 418.000 TEU. Dabei profitierten die Bahntransporte weiterhin stärker von der bereits im zweiten Halbjahr 2020 begonnenen Erholung des Ladungsaufkommens als die Straßentransporte. Die Bahntransporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 12,1 % auf 336.000 TEU (Vorjahr: 300.000 TEU). Sowohl die Verkehre aus den norddeutschen als auch aus den adriatischen Seehäfen konnten zulegen. Das starke Wachstum gegenüber dem Vorjahr wurde jedoch insbesondere durch den Anstieg der kontinentalen Verkehre getragen. Bei den Straßentransporten setzte sich die positive Entwicklung der Vorquartale fort. Die Transportmenge stieg im Vorjahresvergleich um 5,4 % auf 82.000 TEU (Vorjahr: 78.000 TEU).

Die Umsatzerlöse lagen im Segment mit 124,7 Mio. € um 6,8 % deutlich über dem Vorjahreswert. Gleichwohl blieb der Anstieg hinter der starken Entwicklung der Transportmenge zurück.

Grund hierfür waren die trotz eines leicht gestiegenen Bahnanteils am Gesamtaufkommen der Intermodaltransporte verringerten durchschnittlichen Umsatzerlöse je TEU aufgrund einer veränderten Struktur der Ladungsströme. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg in Folge der positiven Mengen- und Umsatzentwicklung um 25,4 % auf 21,6 Mio. €. Die EBIT-Marge stieg um 2,6 Prozentpunkte auf 17,3 %.

Ausblick für 2021 bestätigt

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die HHLA im Teilkonzern Hafenlogistik unverändert sowohl für den Containerumschlag als auch den -transport einen moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Für die Umsatzerlöse wird ebenfalls von einem moderaten Anstieg ausgegangen. Nachdem das operative Betriebsergebnis (EBIT) im Geschäftsjahr 2020 durch Rückstellungen in Höhe von rund 43 Mio. € für ein Effizienzprogramm im Segment Container belastet wurde, wird für das aktuelle Geschäftsjahr für den Teilkonzern Hafenlogistik ein EBIT in der Bandbreite von 140 bis 165 Mio. € angestrebt.

Auf Konzernebene wird mit einem moderaten Umsatzanstieg und einem Betriebsergebnis (EBIT) in einer Bandbreite von 153 bis 178 Mio. € gerechnet.

Zur weiteren Steigerung der Produktivität in den Segmenten Container und Intermodal ist für das Jahr 2021 von Investitionen auf Konzernebene im Bereich von 250 Mio. € bis 280 Mio. € auszugehen. Diese entfallen mit 220 Mio. € bis 250 Mio. € im Wesentlichen auf den Teilkonzern Hafenlogistik. Die Investitionsschwerpunkte liegen im Segment Container auf der Durchführung eines Restrukturierungs- und Effizienzprogramms und im Segment Intermodal auf der Erneuerung und Erweiterung der eigenen Transport- und Umschlagkapazitäten.