Bei der Entlastung voller Straßen spielt die Binnenschifffahrt eine wichtige Rolle. In Mitteldeutschland konnten die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO) dank günstiger Wasserstände einen deutlichen Zuwachs an Schwergut-Transporten über die Elbe vermelden.
Die SBO konnte allein bis Mitte Mai 16 Großverladungen im Alberthafen Dresden-Friedrichstadt durchführen. Das war eine Steigerung um etwa 20 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zum Einsatz kam dabei der SBO-Schwerlastkran LR 1600/2.
Zu den umgeschlagenen Gütern zählten vor allem Transformatoren, Turbinen, Motoren, Pressen und Behälter mit Stückgewichten von 40 t bis 250 t. Die Güter wurden per Binnenschiff vom Hafen Dresden zu den Seehäfen Hamburg und Antwerpen transportiert. Anschließend ging es nach Asien und Südamerika.
»Diese Verladungen zeigen, welchen Beitrag die Binnenhäfen mit ihrer trimodalen Infrastruktur zur Verkehrsverlagerung beitragen können«, erklärt SBO-Vertriebsleiter Frank Thiele, gleichzeitig Vorstandsmitglied im Netzwerk Logistik Mitteldeutschland.
Gerade Schwergewichtige und großvolumige Güter gehörten auf direktem Weg in den nächstgelegenen Hafen, um die Straßen zu entlasten und zudem für nachhaltige Transporte zu sorgen. Voraussetzung dafür seien natürlich schiffbare Wasserstraßen. Das fordert auch der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) von der Bundesregierung.
Die Empfehlungen aus dem Masterplan müssten umgesetzt werden. Kernpunkt ist die Einbeziehung der Binnenschifffahrt in das elektronische Antrags- und Genehmigungsverfahren »VEMAGS«, um mehr Transporte zu ermöglichen. Die Binnenhäfen wollten dafür eine Datenbank mit aktuellen Angaben zu ihren Kapazitäten und Dienstleistungen im Bereich Schwergut bereitstellen, das Bundesverkehrsministerium steuert das digitale routingfähige Verkehrsnetz der Bundeswasserstraßen für eine Verwendung im VEMAGS-System bei, hieß es.