Die holländische Polizei hat Flusskreuzfahrtschiffe, die von international tätigen Hotel-Dienstleistern operiert werden, kontrolliert. Der Gewerkschaft Nautilus International zufolge seien dabei gefälschte Arbeitszeitdokumente sowie massiv unabgegoltene Überstunden aufgedeckt worden.
Im Rahmen von Kontrollen durch die holländische Wasserschutzpolizei Aquapol sowie von Sozialbehörden wurden in der letzten Oktoberwoche 2021 in Rotterdam und Amsterdam bei Hotelschiffen grobe Verfehlungen festgestellt, heißt es. So musste unter anderem eine Hotel-Crew zum Teil 100 Stunden pro Woche arbeiten, ohne dass Überstunden abgegolten wurden. Eine Hotelmanagerin wurde dabei festgenommen, Bussen wurden ausgesprochen und die Strafuntersuchungsbehörden würden sich auch den verantwortlichen Geschäftsführungen an Land annehmen, so die Gewerkschaft. Die Vorfälle zeigen einmal mehr, dass gerade für die Hotelmitarbeitenden auf Flusskreuzfahrtschiffen entsprechende Misstände auf »breiter Front existieren, insbesondere im Bereich der Arbeitszeiten und der Freizeitregelung«, so Nautilus International.
Die Gewerkschaft kündigt vor diesem Hintergrund an, Vorortgespräche mit Beschäftigten zu führen und zu intensivieren. In diesem Zusammenhang sei eine aktuelle Ankündigung der Amsterdamer Hafenbehörde Port of Amsterdam wegweisend. Im Oktober schrieb sie an alle Kunden der Amsterdamer Anlegestellen, dass man die Besuche von Nautilus International unterstütze, um das Hafengebiet als »ausbeutungsfreie Zone deklarieren zu können«.