Nach knapp acht Jahren Bauzeit ist Trier die zweite Schleusenkammer offiziell in Betrieb gegangen. Weitere Bauten entlang der Mosel sollen folgen.
»Der heutige Tag ist ein Stück Zukunftssicherung, nicht nur für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz, sondern auch für das Saarland, für Luxemburg und Frankreich«, sagte die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt (FDP).
Der Ausbau war unter anderem notwendig, weil das Güteraufkommen auf der Mosel in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen ist. Über Mosel und Saar kommen vor allem Rohstoffe für die Stahlindustrie ins Land. Mit einer Länge von 210 m und einer Breite von 12,50 m ist die neue Kammer fast 40 m länger und 0,5 m breiter als die vorherige Anlage.
Auch alle anderen Schleusen entlang der Mosel sollen mit einer zweiten Kammer ausgestattet werden. Nach Trier folgt Lehmen, danach beginnen die Arbeiten in Wintrich. 2014 und 2010 waren bereits zweite Kammern in Fankel und Zeltingen eröffnet worden. Insgesamt gibt es 28 Moselschleusen, zehn davon auf deutschem Gebiet.
Neben der zweiten, vergrößerten Kammer ging in Trier zudem die erste Leitzentrale an der Mosel zur Fernbedienung von Schleusen- und Wehranlagen an den Start. Künftig werden von hier aus die Systeme in Detzem, Wintrich und Zeltingen gesteuert. Eine zweite Leitzentrale solle in Müden gebaut werden, teilte die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) mit. Die technische Umrüstung aller Anlagen soll 2027 abgeschlossen sein. Allein in Trier wurden rund 100 Mio. € investiert.
Nach Angaben des WSA Mosel-Saar-Lahn war die Mosel in den 1960er Jahren für ein Transportaufkommen von rund 10 Mio. t pro Jahr ausgelegt. Derzeit sind es im Schnitt 14 Mio. t, die jährlich zwischen Trier und Koblenz transportiert werden. Laut einer Prognose könnte es 2025 bereits mehr als 17 Mio. t sein.