Die Rostocker »Euroports Germany«-Gruppe erweitert ihre Schüttgutkapazität im Überseehafen. Dafür hat das Unternehmen jetzt einen vollelektrischen Portalkran bestellt.
In den vergangenen Jahren wurde bereits in zwei Liebherr-Krane für das General Cargo Terminal von Euroports investiert. Die beiden Hafenmobilkrane vom Typ LHM 550 sind an dem »hohen Umschlag von Windenergieanlagen« beteiligt. Sie machten auch den steigenden Containerumschlag im Zuge der Neuen Seidenstraße möglich, heißt es.
Das ebenso gestiegene Schüttgutaufkommen habe Euroports dazu bewogen, kurzfristig einen Hafenmobilkran vom Typ LHM 280 in Betrieb zu nehmen. Um die Umschlagleistung weiter zu erhöhen und notwendigen Ersatz für zwei Hafenkrane zu schaffen, wird die Euroports-Kranflotte 2022 um ein weiteres Gerät verstärkt. Liebherr soll den vollelektrischen LPS 420 E im Sommer des kommenden Jahres liefern.
Er wird zukünftig für den Umschlag von allen Güterarten eingesetzt. Dazu zählen neben Baustoffen auch Erze, Kalk, Gips, Holzhackschnitzel und viele mehr.
Rein-elektrischer Portalkran
Der rein-elektrisch angetriebene Portalkran ist für Häfen und Terminals mit elektrischer Infrastruktur konzipiert. Alle Kranbewegungen wie Wipp-, Hub-, Schwenk- und Fahrbewegungen erfolgen nicht hydraulisch, sondern mittels emissionsfreien Elektromotoren. Mit einer maximalen Reichweite von bis zu 48 m können Schiffe bis zur Post-Panamax-Klasse bedient werden, die maximale Hubkapazität liegt bei bis zu 124 t.
Die Hauptkomponenten des E-Antriebs sind flüssigkeitsgekühlt und die Wärme wird über Wärmetauscher abgeführt, die außerhalb des Krans angebracht sind. Diese äußeren Kühleinheiten hätten »gerade im Schüttgutumschlag den Vorteil, dass keine Luft in den Innenraum des Krans gebracht werden muss«, so der Hersteller. Dadurch wird die Verunreinigung durch Staub auf ein Minimum reduziert. Mit einem Aktiv-Frontend-Frequenzumrichters sollen sich Abweichungen in der Spannungsversorgung für einen sicheren und stabilen Betrieb kompensieren lassen. Die Maschine ist mit Leistungsspeichern ausgestattet, um die Spitzenlast in der Hauptstromversorgung des Krans zu reduzieren und regenerative Energie innerhalb der Anlage zu nutzen.