Im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick soll die Marggraffbrücke ersetzt werden. Die Ausschreibung der Generalauftragnehmerleistungen ist jetzt gestartet.
Mit einer Gesamtbauzeit von fünf Jahren ersetzt das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin die Marggraffbrücke zur Überführung der Köpenicker Landstraße (B 96a) über den Britzer Verbindungskanal (BVK km 31,31a).
Im Februar 2022 wurden die Ausschreibungsunterlagen für die Vergabe der Generalauftragnehmerleistungen veröffentlicht, teilt das WNA Berlin mit.
An der Brücke wurden den Angaben zufolge irreparable Bauwerksschäden durch Ettringittreiben und Alkali-Kiesel-Säure-Reaktionen, der sogenannte »Betonkrebs« festgestellt. Die in den Jahren 1963 – 65 errichteten Spannbetonbrücke unterliegt darüber hinaus der Problematik der Spannungsrisskorrosion an den Stahlspanngliedern, welches zuletzt an der Berliner Elsenbrücke für eine bauaufsichtlich erforderliche Vollsperrung der Brückenanlage gesorgt hatte.
»Wie an der Elsenbrücke wird sich ein Standsicherheitsversagen auch an der Marggraffbrücke durch vorweg eintretende Schäden ankündigen, so dass ein Weiterbetrieb der Brückenanlage unter entsprechender Beobachtung noch verantwortbar ist. Wann die alte Brücke gesperrt werden muss, lässt sich aber nicht seriös prognostizieren«, sagt Caroline Heine als zuständige Sachbereichsleiterin des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin.
Schiffsverkehr teilweise betroffen
Über die gesamte Bauzeit sollen für den Kraftfahrzeugverkehr mindestens je zwei nutzbare Fahrspuren pro Richtungsfahrbahn erhalten bleiben. Für Fußgänger ist in der ersten Bauphase eine Behelfsbrücke vorgesehen. Später sollen sie dann den ersten der beiden neu herzustellenden Brückenüberbauten nutzen. Der Schiffsverkehr auf dem Britzer Verbindungskanal ist von Einschränkungen aus dem Bauvorhaben nur tageweise betroffen.
Die Herstellungskosten für die neue Kreuzungsanlage in Höhe von 16 Mio. € finanziert der Bund. Neun mit notwendigen Folgemaßnahmen betroffene Leitungsbetreibende investieren darüber hinaus noch einmal ca. 5 Mio. € in die Anpassung ihrer Netzinfrastruktur.