Salzumschlag-Passau-Bayernhafen
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Gute Wasserstände auf der Donau haben Passau 2021 Umschlag gekostet, der ansonsten durch nötige Leichterungen angefallen wäre. Bei den Containerverkehren per Bahn gab es ein deutliches Plus.

In Passau wurden 2021 per Schiff und Bahn 308.657 t Güter umgeschlagen. Davon waren 103.116 t Bahnumschlag, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (+144,1 %). Dazu trug vor allem die neu etablierte Verbindung im Kombinierten Verkehr bei. Seit Februar 2021 verbindet ein Containerzug den bayernhafen Passau täglich mit Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven. Aus dem Norden kommen vorrangig Container mit Automotive-Komponenten sowie Handelsgüter nach Niederbayern.

Im Export werden Güter aus der niederbayerischen Wirtschaft nach Norden gefahren, u.a. aus den Bereichen Automotive, regenerative Technik sowie Landwirtschaft. 2021 wurden in Passau bereits fast 3.000 TEU (twenty foot equivalent unit) verladen. Weitere wichtige Bahngüter in Passau sind Zement und Fahrzeuge.

Der Schiffsgüterumschlag betrug 2021 in Passau 205.541 t; das sind 49,3 % weniger als im Vorjahr. Maßgeblich dafür ist, dass wasserstandsbedingt kaum Leichterungen bei überregionalen Schiffstransporten erforderlich waren. Der bayernhafen Passau ist für Schiffe, die von Südosteuropa und Österreich kommen, der letzte Donauhafen vor dem nicht ausgebauten Abschnitt Vilshofen-Straubing. Für diesen Donauabschnitt müssen Güterschiffe ihre Ladung an die jeweilige Abladetiefe anpassen, indem sie einen Teil ihrer Ladung auf ein weiteres Schiff umladen oder an Land zwischen­lagern. 2021 konnten die Schiffe im Transit weitgehend ohne Leichterungen passieren, was zu einem statistischen Rückgang gegenüber dem Vorjahr führte. »Dieser spiegelt jedoch nicht die lokale Wirtschaft wider«, heißt es.

Den größten Anteil an der Schiffstonnage machten Agrargüter aus, gefolgt von Baustoffen, Steinen und Erden. Auch Schwergut- und Volumentransporte spielen weiterhin eine wichtige Rolle am Standort Passau-Schalding, ebenso wie die RoRo-Verkehre, die Passau über Enns mit Vidin und Ruse in Bulgarien verbinden.

Die Flusskreuzschifffahrt erholte sich 2021 teilweise. So legten 2021 im bayernhafen Passau 250 Flusskreuzfahrtschiffe an, 81,2 % mehr als 2020.
Umsetzung von Natur- und Artenschutzmaßnahmen

Die gesamte Bayernhafen-Gruppe schlug 2021 über ihre sechs Standorte Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau 9,15 Mio. t Güter per Schiff und Bahn um, ein Plus von 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr.

4,3 Mio. € investiert

2021 hat bayernhafen am Standort Passau Investitionen in Höhe von rund 4,3 Mio € in die Hafeninfrastruktur und -entwicklung angestoßen. Dazu gehört auch der weitere Ausbau der Flusskreuzfahrtinfrastruktur in der Racklau. So konnte Ende des Jahres die Trinkwasserversorgung für Hotelschiffe in Betrieb genommen werden. Geplant ist zudem die Schaffung einer Landstromanlage mit sechs Ladesäulen für Flusskreuzfahrtschiffe. Während der Liegezeit können diese dann ihre Dieselgeneratoren abschalten. Die Investitionskosten sind von bayernhafen zu tragen, wobei sich das Land Bayern und der Bund mit Bundesfinanzhilfen von insgesamt knapp 1 Mio. € beteiligen. Perspektivisch ist weiterhin die Errichtung eines Kreuzfahrt-Terminals in Passau-Racklau geplant.

Zur Optimierung des Umschlags von Schütt- und Stückgütern wurde außerdem ein neuer Umschlagbagger Sennebogen 855 E Hybrid beschafft. Für 2022 plant bayernhafen in Passau Investitionen in Höhe von über 2 Mio. € anzustoßen, z. B. in den Neubau eines zentralen Betriebsgebäudes.