Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat der Rotterdamer Hafen rund 1,5 % weniger Güter im ersten Quartal des Jahres umgeschlagen. Insbesondere der Umschlag von Mineralölprodukten und Eisenerz war rückläufig.
Insgesamt 113,6 Mio. t sind in den ersten drei Monaten 2022 über die Rotterdamer Kaikanten gegangen. 2021 waren es noch 115,2 Mio. t gewesen. Während sich der Umschlag von Mineralölprodukten und Eisenerz negativ entwickelte, stieg der Umschlag von LNG und sonstigem flüssigem und trockenem Massengut. Das Containervolumen lag etwas unter dem Niveau von 2021, teilen die Hafenbetreiber mit.
»Wir haben das Jahr hervorragend begonnen, aber dann wurde die Welt Ende Februar mit dem Krieg in der Ukraine konfrontiert. Dieser Konflikt ist nicht nur eine furchtbare menschliche Tragödie, der Krieg verursacht darüber hinaus Unsicherheit im Welthandel und Veränderungen in der Logistikkette. Obwohl man den weiteren Verlauf nicht vorhersehen kann, gehen wir davon aus, dass die Entwicklungen in der Ukraine und die Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland und anderen Ländern sich dieses Jahr auch weiterhin auf das Umschlagvolumen auswirken werden«, sagt Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam.
Im vergangenen Jahr hatten 62 der insgesamt fast 470 Mio. t umgeschlagener Güter (13 %) einen Bezug zu Russland. Viele der aus Russland importierten Energieträger werden über den Hafen von Rotterdam abgewickelt. 2021 kamen ungefähr 30 % des Rohöls, 25 % des Flüssiggases und 20 % der Ölprodukte und Kohle aus Russland. Zudem exportiert Russland Produkte, wie Stahl, Kupfer, Aluminium und Nickel, über Rotterdam. 2021 hatten 8 % des Containerumschlags einen Bezug zu Russland. Da der Krieg in der Ukraine »erst« Ende Februar begonnen hat, sind die Auswirkungen auf das Umschlagvolumen im ersten Quartal des Jahres bisher »nur begrenzt spürbar«, so der Rotterdamer Hafen. Inzwischen machten sich die Folgen der Sanktionen sowie der Weigerung von individuellen Unternehmen, Geschäfte mit Russland zu tätigen, in fast allen Branchen bemerkbar, heißt es.