Nach zehn Verhandlungsrunden und mehreren Streiks haben die Gewerkschaft Verdi und der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) nun einen Tarifabschluss erzielt.
Für die rund 12.000 Beschäftigten in den deutschen Nordseehäfen gibt es künftig deutlich mehr Geld. Rückwirkend zum 1. Juli steigen die Entgelte in Vollcontainerbetrieben in der Ecklohngruppe 6 (inklusive Sonderzahlung) um 9,4%. In den konventionellen und Stückgut-Hafenbetrieben gibt es einen Aufschlag von 7,9%.
Ab 1. Juni 2023 erhöhen sich die Löhne um jeweils weitere 4,4%. Sollte die Preissteigerung (Inflationsrate) darüber liegen, tritt eine Klausel in Kraft, die sogar bis 5,5% ausgleicht. Für diesen Fall haben die Tarifparteien eine Verhandlungsverpflichtung, inklusive eines Sonderkündigungsrechtes, vereinbart.
»Das ist ein sehr gutes Ergebnis, um die Beschäftigten nicht mit den Folgen der galoppierenden Preissteigerung allein zu lassen«, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Maya Schwiegershausen-Güth. Verdi hatte während des Tarifkonflikts zu Warnstreiks und Demonstrationen aufgerufen.
Erst in der zehnten Tarifverhandlungsrunde konnte diese Einigung erzielt werden. Die Verdi-Bundestarifkommission hat bereits eine Beschlussempfehlung für das Tarifergebnis ausgesprochen. Am 5. September wird dann endgültig entschieden.