Bund und Deutsche Bahn haben sich angeblich auf eine Veräußerung der Logistiksparte DB Schenker verständigt.
Dies berichtet »Der Spiegel« unter Berufung auf Informationen der Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungs- und Branchenkreisen. In Betracht komme ein Verkauf oder ein Börsengang. Der Erlös wird auf 15 Mrd. € geschätzt.
Das Geld soll in die Infrastruktur fließen. Als Zeithorizont ist von 2024 die Rede. Dies ist gleichzeitig das Jahr, in dem die umfassende Sanierung des Hochleistungsnetzes beginnen soll. Dafür sind Mittel erforderlich.
Der in Essen ansässige Logistikdienstleister Schenker mit seinen weltweit 75.000 Mitarbeitern steht für mehr als ein Drittel des Umsatzes der Deutschen Bahn. Im ersten Halbjahr 2022 erzielte Schenker einen Betriebsgewinn von fast 1,2 Mrd. €. Der Wert des Unternehmens wird derzeit in Finanzmarktkreisen auf 12 bis 20 Mrd. € geschätzt. Als mögliche Interessenten werden Maersk, Kühne+Nagel sowie die dänische DSV genannt.
1991 hatte die damalige Deutsche Bundesbahn Schenker an die Veba-Tochter Stinnes veräußert; 2002 kaufte die Nachfolgegesellschaft Deutsche Bahn das Logistikunternehmen für 2,5 Mrd. € von der Veba zurück.