Der Ersatzbau für die Staustufe schreitet voran. Knapp 20.000 Fahrzeuge wurden in diesem Jahr dort bereits geschleust. Sperrungen für die weiteren Bauarbeiten seien in den kommenden Wintermonaten nicht nötig, so das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin.
Mit einer Bauzeit von fünf Jahren und einem Investitionsvolumen von 38 Mio. € ersetzt das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin (WNA Berlin) seit November 2019 sämtliche wasserbaulichen Anlagen an der Staustufe Steinhavel (Obere-Havel-Wasserstraße km 64,3). Alle Bauarbeiten werden dem Amt zufolge so gesteuert, dass die Schleuse Steinhavel während der Wassertourismussaison benutzbar bleibt.
Im Winterhalbjahr 2021/22 erfolgte unter Vollsperrung der lagegleiche Ersatzneubau für die Schleuse, welcher am 27. Mai 2022 termingerecht für den Verkehr freigegeben wurde. Als erstes Fahrzeug nach der Verkehrsfreigabe wurde damals die Yacht »Maestro« geschleust.
Insgesamt wurde die neue Schleuse in ihrer ersten Saison vom 27. Mai bis zum 30. November 2022 von 19.806 Wasserfahrzeugen passiert, davon 19.571 Sportboote.
Im Winterhalbjahr 2022/23 ist keine baubetriebsbedingte Sperrung der Schleuse erforderlich. Dennoch gehen die Bauarbeiten weiter planmäßig voran.
Über die Sommermonate 2022 wurde der Wehrgraben für die Dauer der Bauzeit verfüllt und die Baugrubeneinfassungen für den lagegleichen Ersatzneubau des Mühlenwehres und den Neubau der Fischaufstiegsanlage sowie die Tiefgründungen der Kranaufstandsflächen für spätere Revisionsarbeiten hergestellt.
Die Baugrubeneinfassung für das Wehr grenzt unmittelbar an den denkmalgeschützten Gebäudebestand der Steinhavelmühle. Daher wurde als Baugrubeneinfassung eine überschnitte Bohrpfahlwand ausgeführt, mit insgesamt 94 Ortbetonpfähle mit einem Durchmesser von 0,88 m und einer Länge von 15 m. Weiter 36 Bohrpfähle wurden für die Herstellung einer Dichtwand und die Gründungen der Kranaufstandsflächen eingebaut.
»Wie erwartet hat sich die Gründung der alten Mühlengebäude als sehr robust erwiesen, so dass es durch die Bohrarbeiten zu keinen größeren Schäden an den Bestandsbauwerken gekommen ist. Jetzt erfolgt die Aussteifung der Baugrube, bevor dann mit dem Abbruch des alten Mühlenwehres, dem Aushub der Baugrube und der Herstellung der Baugrubensohle für den Ersatzneubau des Wehres begonnen werden kann«, sagt Andreas Meister als Baubevollmächtigter des Wasserstraßen-Neubauamtes Berlin.
Für die Fischaufstiegsanlage ist die erste Teilbaugrube bereits fertig gestellt. Mit der Herstellung der ersten Becken wurde begonnen. Insgesamt liegt das Bauvorhaben damit weiter im Zeitplan, so das WNA Berlin.