Die französische Wasserstraßenverwaltung Voies navigables de France (VNF) will in diesem 340 Mio. € in den Erhalt und Ausbau der Infrastruktur investieren.
Schon im vergangenen Jahr 2022 waren rund 330 Mio. € ausgegeben wurden, darunter etwa 87 Mio. € im Rahmen des Konjunkturprogramms der französischen Regierung. Mehr als 22% des Investitionsbudgets sind den Angaben zufolge Kofinanzierungsmittel, die den Projekten zusätzlich von den Kommunen, den Wasserbehörden oder der Europäischen Union zur Verfügung gestellt werden.
Die Erneuerung des insgesamt 6.700 km langen Wasserstraßen-Netzes ist ein Hauptschwerpunkt des VNF-Investitionsbudgets. Ziel ist es demnach, einen in den zurückliegenden Jahren entstandenen Investitionsstau schnellstmöglich abzubauen, teilte die VNF mit. Dies gelte vor allem für wasserbauliche Anlagen wie Schleusen und Wehre.
Ähnlich wie in Deutschland stammen viele Bauwerke aus dem 20. Jahrhundert und bedürfen einer Sanierung. Ein Ausbau der Infrastruktur gilt auch bei den Nachbarn als Voraussetzung für eine stärkere Verlagerung des Güterverkehrs auf Flüsse und Kanäle.
Gambsheim ist für VNF ein Großprojekt
Als Beispiel werden die umfangreichen Arbeiten an der Schleusen in Gambsheim, 16 km rheinabwärts von Straßburg entfernt. Mit 270 m Länge und 24 m Breite sowie einem durchschnittlichen Höhenunterschied von 10,65 m sind sie die größten Schleusen der französischen Binnengewässer. Dort werden jährlich 17 Mio. t bei täglich 60 Durchfahrten bewegt.
Eine weitere europäische Logistikachse, die derzeit weiterentwickelt wird, ist die Seine-Schelde-Verbindung zwischen Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Dabei geht es um den Bau des Canal Seine-Nord Europe (CSNE), einer 106 km langen Verbindung der beiden Flüsse in Süd-Nord-Richtung durch Nordfrankreich. Künftig sollen dort Schiffe bis zur Kategorie Vb (Schubverband mit zwei Leichtern) fahren können. Der Kanal würde das Pariser Becken bzw. den Großraum Paris (Île-de-France) mit den belgischen Häfen, insbesondere dem Hafen von Antwerpen, verbinden.