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In den ersten sechs Monaten des Jahres musste der Port of Antwerp-Bruges einen Rückgang im Gesamtumschlag von rund 5,5% verzeichnen.

Ingesamt wurden rund 139 Mio. t in dem belgischen Doppelhafen umgeschlagen. Die betrieblichen Herausforderungen und die Überlastung der Containerterminals wurden nach zwei schwierigen Jahren überwunden, und die abgeleitete Fracht kehrte zurück, heißt es in dem Halbjahresbericht.

Der Rückgang des Containerumschlags im Hafen von Antwerpen-Brügge belief sich auf 5,9% in Tonnen und 5,2% in TEU im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Jahres 2022. Der Marktanteil des Port of Antwerp-Bruges steigt in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 im Vergleich zu den anderen Häfen im Bereich Hamburg – Le Havre um einen Prozentpunkt auf 30,6%, so der Hafenbetreiber.

Bei Stückgut wurde ein Rückgang von 17,2% verzeichnet. Die Verlangsamung der Wirtschaft geht mit einem Rückgang der Stahlnachfrage, der wichtigsten Rohstoffgruppe in diesem Segment, einher. Sowohl bei den Eingängen als auch bei den Ausgängen ist der Stahlumschlag um 18% zurückgegangen.

Das Segment Trockenmassengut ist um 12,9% zurückgegangen. Trotz des starken Rückgangs sowohl der Düngemittel- als auch der Energiepreise gegenüber den Höchstständen nach Beginn des Krieges in der Ukraine ist der Umschlag von Düngemitteln, der größten Produktgruppe innerhalb des Trockenmassengutes, weiter rückläufig (-19%), und die Lagerbestände werden kaum umgeschichtet. Auch der Steinkohledurchsatz, der im Jahr 2022 aufgrund der Energiekrise einen Höchststand erreichte und im ersten Quartal weiter anstieg, geht nach einem milden Winter und Kohleüberschüssen in Europa stark zurück (-32,4%). Der Umschlag von Sand und Kies stieg um 16%.

Port of Antwerp-Bruges erreicht dickes Plus beim Diesel-Umschlag

Das Segment der flüssigen Massengüter verzeichnete einen Rückgang von 3,2%. Der Umschlag von flüssigen Brennstoffen stieg um 6,2%. Dies ist vor allem auf den starken Umschlag von Gasöl/Diesel (+57%) zurückzuführen. Der LNG-Umschlag blieb im Vergleich zum starken Jahr 2022 unverändert (-1,4%). Darüber hinaus ist der Umschlag von Chemikalien aufgrund der schwachen weltweiten Nachfrage und der geringeren lokalen und europäischen Produktion um 15,4% zurückgegangen. Letzteres ist hauptsächlich auf die Energiepreise zurückzuführen, die in Europa immer noch höher sind als in anderen Regionen.

Der RoRo-Verkehr erzielte ein leichtes Plus von +0,1%. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 wurden 1,8 Mio. Neufahrzeuge ausgeliefert, ein sattes Plus von 15% gegenüber 2022. Der Umschlag von Transportmitteln stieg um 3,5%, während der unbegleitete Verkehr (ohne Container) um 2,1% zurückging. Der Verkehr von/nach Irland nimmt um 16,7% zu, während der Verkehr vom und zum Vereinigten Königreich zurückgeht (-4%).

Mehr Kühlcontainer

Im Gegensatz zum allgemeinen Rückgang des Containerverkehrs stieg die Zahl der Kühlcontainer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,6%. Ein wichtiger Teil der Waren in diesen Kühlcontainern ist Obst: Bananen, Kiwis, Ananas, Melonen, Zitrusfrüchte, Litschis.  Der Umschlag dieser verderblichen Waren erfordert das nötige Fachwissen und die Spezialisierung, für die spezialisierte Terminals, Kühlhäuser und Logistikdienstleister sorgen. Sie machen den Hafen Antwerpen-Brügge zum Obsthafen der Wahl in Europa, heißt es in der Halbjahresbilanz des Port of Antwerp-Bruges .

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 hat Zeebrugge 90 Kreuzfahrtschiffe und 248.600 Passagiere empfangen. Mai und Juni waren geschäftige Monate für die Kreuzfahrtindustrie mit einer Vielzahl von Reedereien und Reisezielen.

In der ersten Jahreshälfte wurde der Hafen von 10.187 Seeschiffen angelaufen, was einem Rückgang von 2,8% entspricht Die Bruttotonnage dieser Schiffe stieg um 4,7%.