Rhein, Niedrigwasser, Mittelrheintal, Pegel Kaub, Mittelrhein
Boje
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Der Pegel Kaub am Rhein ist auf ein Jahrestief gefallen. Der Pegelstand liegt derzeit bei 90 cm. Die Schifffahrt ist bereits beeinträchtigt.

Innerhalb eines Tages fiel der Pegel an der neuralgischen Engstelle Kaub um 7 cm gefallen. Mit 90 cm ist nach Angaben der Wasserstraßenverwaltung der bisher niedrigste Stand in diesem Jahr erreicht. Niedriger war der Pegelstand zuletzt im Sommer vergangenen Jahres.

Mitte August 2022 waren in dem südlich von Koblenz gelegenen Kaub zeitweise sogar nur 32 cm gemessen worden, was zu erheblichen Einschränkungen der Binnenschifffahrt auf Deutschlands mit Abstand wichtigster Wasserstraße geführt hatte.

Experten zufolge benötigen große Containerschiffe Wasserstände von mindestens 135 cm bei Kaub, um voll beladen werden zu können. Diese Marke dürfte nach Prognose der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in den kommenden Tagen weiter verfehlt werden, auch wenn der Pegelstand nach den zuletzt teils ergiebigen Regenfällen wieder steigen soll.

Engpässe in der Versorgung nicht in Sicht

Anders als beim Niedrigwasser im vergangenen Sommer dürfte das nach Ansicht von Experten aber diesmal wegen der schwachen Konjunktur verkraftbar sein. »Die Nachfrage nach Schiffsraum geht wegen der Rezession derzeit eher zurück«, sagte kürzlich der Vorstand der Schifffahrtsgenossenschaft DTG, Roberto Spranzi, in einem Interview. Viele Unternehmen hätten sich aus Furcht vor drohenden Engpässen ausreichend mit Vorprodukten und Rohstoffen eingedeckt.

Für das zu Ende gehende zweite Quartal erwarten die Ökonomen von Deutsche Bank Research ohnehin nur ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,2%, das sich im dritten Vierteljahr auf 0,4% erhöhen soll. Für 2023 insgesamt wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3% vorausgesagt.

Die Binnenschifffahrt hat im vergangenen Jahr auch wegen der Beeinträchtigung durch das Niedrigwasser auf dem Rhein so wenig wie noch nie seit der Wiedervereinigung transportiert. 182 Mio. t an Gütern wurden auf den Wasserstraßen befördert, und damit 6,4% weniger als 2021, wie das Statistische Bundesamt ermittelte.

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