Die Schifffahrt auf der Alster soll emissionsfrei werden. Deshalb tritt im November eine neue Verordnung in Kraft, die nur noch Elektro-Antriebe erlaubt.
Die Stadt Hamburg erhofft sich davon eine Einsparung von bis zu 900 t CO2 pro Jahr. Die »Verordnung zur Einführung der emissionsfreien Alsterschifffahrt« soll dazu beitragen, Hamburg klimaneutral zu machen. Sie erfüllt die Vorgaben des Hamburger Klimaplans, der einen Beitrag des Schiffsverkehrs zur Treibhausgasreduktion fordert.
»Um Hamburg klimaneutral zu machen, müssen wir alle an einem Strang ziehen. Die emissionsfreie Schifffahrt im traditionsreichen Alsterrevier ist in unserer Stadt und über ihre Grenzen hinaus eines der sichtbarsten Beispiele dafür, dass das auch gelingt«, so Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft.
»Wir schaffen jetzt den notwendigen rechtlichen Rahmen, um Hamburgs ehrgeizigen Klimazielen einen weiteren Schritt näher zu kommen und die Akteure auf der Alster sammeln bereits eigenständig Erfahrungen mit emissionsfreien Antrieben. Die emissionsfreie Alsterschifffahrt stärkt das Revier als Wassersportgebiet, schont die Pflanzen- und Tierwelt und macht die Alster für die Menschen in Hamburg noch attraktiver«, so Kerstan weiter.
Der Diesel geht, der Elektro-Antrieb kommt
Die Änderung der Alsterschifffahrtsverordnung erfolgt im Rahmen des Projekts »E-Mobilität auf der Alster« und stellt die rechtliche Grundlage für die Umstellung des fossil angetriebenen Maschinenverkehrs auf Elektromotorisierung im schiffbaren Alsterrevier dar. Sie erfüllt damit die Vorgaben des Hamburger Klimaplans, der unter anderem eine Reduktion der CO2-Emisionen im Schiffsverkehr vorsieht. Die Berechnung des Einsparpotenzials lässt eine Reduzierung von 900 t CO2 Jahr durch den Ersatz aller Wasserfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren hin zum E-Antrieb mit Grünstrom-Bezug erwarten, so die Hamburger Umweltbehörde.
Boote und Schiffe, die bisher keine Fahrerlaubnis für die Alster hatten, dürfen ab dem 1. Januar 2025 nur noch mit Elektroantrieb betrieben werden, bereits davor zugelassenen Fahrzeuge wurde eine Übergangsfrist bis 2030 eingeräumt. Zum anderen wurde für die Umrüstung bzw. Neubeschaffung der Fahrzeuge von eingetragenen Vereinen im Alsterrevier (zumeist Wassersportvereine) ein Förderprogramm mit einer Laufzeit bis Ende 2025 und Fördermittel in Höhe von 1,26 Mio. € eingeführt.
»Die Wassersportvereine an der Alster haben entscheidende Impulse zu dieser Initiative gegeben. Sie übernehmen damit Verantwortung für die Schonung der Umwelt und geben ein Beispiel für Nachhaltigkeit im Sport. Es ist gut, dass sie bei der Umrüstung von Trainings- und Wettkampfbegleitbooten auf E-Mobilität unterstützt werden«, Christoph Holstein, Staatsrat für Sport.
Erstes Elektro-Polizeiboot auf der Alster
Die Hansestadt Hamburg versucht mit gutem Beispiel voranzugehen. So hat sie im Mai das erste Mehrzweckeinsatzboot mit einem rein elektrischen Antrieb in Betrieb genommen. Innensenator Andy Grote hat das Boot an die Hamburger Polizei übergeben.
Das Boot WS 54 »Krabbe« wird auf der Alster eingesetzt. Bei der »Krabbe« handelt es sich nicht um einen Neubau, sondern um ein 2003 bei der Hamburger Feltz-Werft gebautes Schiff. Da die Substanz des Aluminiumbootes noch intakt war, wurde der alte Diesel-Außenborder durch einen innovativen Elektroantrieb ersetzt.
Das 6,35 m lange, 2,15 m breite und 0,30 m tiefgehende Boot hat einen Deep Blue-Antrieb von Torqeedo erhalten. Dieser E-Außenborder hat eine Leistung von 50 kW. Er ermöglicht eine maximale Geschwindigkeit von 25 kn. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 5 kn erreicht die »Krabbe« eine Laufzeit von max. 20 Stunden.