Das spanische Baskenland soll Europa – insbesondere das Rhein-Ruhr-Gebiet – in Zukunft mit Wasserstoff versorgen. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt unterzeichnet.
Der Hafen von Bilbao, der Hafen von Amsterdam und Duisport haben gemeinsam mit der Energieagentur der baskischen Regierung, Petronor, Evos Amsterdam und Zenith Energy Terminals diese unterschrieben. Gemeinsam wollen sie Entwicklung eines innereuropäischen Korridors für erneuerbaren Wasserstoff untersuchen, der Spanien, die Niederlande und Deutschland durchgängig verbindet. Die Absichtserklärung folgt den Bestrebungen der Europäischen Union, solche innereuropäischen Korridore einzurichten, wobei die Regierungen Spaniens, Deutschlands und der Niederlande eine herausragende Rolle bei ihrer Verwirklichung spielen sollen, heißt es.
Wasserstoff für Deutschland
Das MoU baut auf einer Vereinbarung auf, die zu Beginn dieses Jahres zwischen Bilbao und Amsterdam geschlossen wurde. Ziel ist es, einen tragfähigen Korridor zu schaffen, der es ermöglicht, im Baskenland produzierten erneuerbaren Wasserstoff und seine Derivate in den Amsterdamer Hafen zu exportieren und vor Ort abzunehmen. Mit der Aufnahme von Duisport kann dieser Korridor erweitert werden, wobei der Amsterdamer Hafen zum Tor zum deutschen Markt wird und die Möglichkeit eröffnet, baskischen Wasserstoff an die großen industriellen Abnehmer in der Rhein-Ruhr-Region zu liefern.
Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit werden sich die Parteien auf die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff durch Petronor im Baskenland, die Ermittlung des Abnahmepotenzials und der Nachfragezentren in Duisburg und den umliegenden Industrieregionen sowie auf die Bewertung von Transport-, Speicher- und Verteilungsmethoden konzentrieren, um Lösungen für eine sichere Versorgung der jeweiligen Endverbraucher mit erneuerbarem Wasserstoff und seinen Derivaten zu finden.
Studie zum Aufbau einer Lieferkette
Die Absichtserklärung wurde während des H2 Connecting Events in Duisburg unterzeichnet. Während dieser Veranstaltung haben Duisport und der Amsterdamer Hafen zudem ein Joint Study Agreement (JSA) unterschrieben. Sie wollen eine detaillierte Studie über alle Aspekte im Zusammenhang mit dem Aufbau einer belastbaren Lieferkette für Wasserstoff zwischen Amsterdam und der Rhein-Ruhr-Region durchführen.
Bei dem Event waren unter anderem der König der Niederlande Willem-Alexander, der Staatssekretär für Energie im deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Philipp Nimmermann, der Staatssekretär für die Rohstoffindustrie im niederländischen Ministerium für Wirtschaft und Klimawandel, Hans Vijlbrief, der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, und die stellvertretende Ministerpräsidentin und Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Mona Neubaur, anwesend.