Geopolitische Spannungen und das nachlassende Wirtschaftswachstum haben sich auf den Umschlag im Hafen Antwerpen-Zeebrügge ausgewirkt. Das Minus lag bei -5,5%.
Der gesamte Güterumschlag lag bei 271 Mio. t. Im Containerumschlag gab es einen Rückgang um 7,2% auf 12,5 Mio. TEU. Doch durch die Fusion der beiden Häfen stieg der Marktanteil im Containersegment jedoch trotz des schwierigen Umfelds in der Nordrange zwischen Hamburg und Le Havre leicht um 0,6% auf jetzt 30,2%.
Der Umschlag von flüssigem Massengut ging 2023 um 2,1% zurück. Der Kraftstoffumschlag hat aufgrund des starken Wachstums bei Diesel und Kerosin zugenommen, während Benzin und Heizöl rückläufig waren.
Der Chemiesektor steht in ganz Europa wegen hoher Energie-, Rohstoff- und Lohnkosten und der geringeren Nachfrage unter Druck. Dies führte zu einem Rückgang des Umschlags von Chemikalien um 8,1%. Der Umschlag von Biokraftstoffen ging ebenfalls zurück, und auch der Umschlag von LNG blieb unter dem Niveau des Vorjahres, als während Energiekrise noch so viel wie möglich angeliefert wurde.
Antwerpen verliert auch Stückgut und RoRo-Mengen
Das Durchsatzvolumen von konventionellem Stückgut hat sich auf das Niveau vor dem Covid-19-Programm normalisiert. Im Vergleich zu 2022 ist der Gesamtumschlag um 18,8% gesunken. Aufgrund des Rückgangs der europäischen Stahlproduktion und der geringeren Nachfrage ging der Umschlag von Stahl, der wichtigsten Produktgruppe im konventionellen Stückgutverkehr, um 16,9% zurück.
Der gesamte RoRo-Verkehr verzeichnete einen leichten Rückgang von 2,1%. Aufgrund des gestiegenen Absatzes von Neufahrzeugen hat der Umschlag von Transportmaterial (Stückzahl) zugenommen. ?Im Jahr 2023 wurden 3,56 Millionen Neuwagen umgeschlagen, was einem Zuwachs von 9,0% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Der Umschlag von unbegleiteter Ladung (ohne Container) auf RoRo-Schiffen ist ebenfalls leicht zurückgegangen (1,5%). Mehr als die Hälfte dieses Verkehrs betrifft das Vereinigte Königreich und ist rückläufig (-4,9%), während der Verkehr nach Irland stark zunimmt (+17,9%) und der Skandinavien-Verkehr stabil bleibt.
Das Segment Trockenmassengut gut ist im Vergleich zum Vorjahr um 13,9% zurückgegangen. Die Nachfrage nach Kohle, die im Jahr 2022 aufgrund der Energiekrise hoch war, ist seitdem stark zurückgegangen. Auch Düngemittel, die bereits im letzten Jahr unter anderem aufgrund der Sanktionen gegen Russland und der gestiegenen Düngemittelpreise rückläufig waren, verzeichneten einen weiteren Rückgang.