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Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr erprobt in einem gemeinsamen Pilotprojekt mit dem Land Nordrhein-Westfalen, wie sich durch Dauer- und Kurzzeiterlaubnisse für bestimmte Strecken, Groß- und Schwerlast-Transporte einfacher und schneller umsetzen lassen.

Darüber hinaus sollen auch konkrete Vorschläge für die Verknüpfung der Straßengenehmigung für den Vor- und Nachlauf im bundesweiten Antrags- und Genehmigungstool VEMAGS erstellt werden, teilte die von FDP-Minister Volker Wissing geleitete Behörde heute mit. Das Pilotvorhaben findet demnach in Windparks im Hochsauerlandkreis statt.

Groß- und Schwerlast-Transporte sind schon seit längerem Gegenstand politischer Debatten – nicht zuletzt, um die Straßen zu entlasten. Nach wie vor hakt es aber an verschiedenen Stellen beziehungsweise an der Attraktivität des Verkehrsträgers für solch komplexe Logistikprozesse.

Das Pilotprojekt wurde am 1.3.2024 gestartet. Bis zum Sommer 2024 sollen die Ergebnisse vorliegen. Branchenverbände sowie GST-Beteiligte werden im Prozess beteiligt.

Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär und Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, sagte heute: »Um die Wasserstraßen für Groß- und Schwertransporte attraktiver zu machen, müssen wir den bürokratischen Aufwand für die Logistiker weiter abbauen. Dies geschieht zum einen durch vereinfachte Genehmigungen für klar definierte Strecken. Zum anderen durch die Berücksichtigung des Gütertransports mit mehr als einem Verkehrsmittel bei der digitalen Planung.«

Wasserstraßen wichtig für Schwerlast-Logistik

Die Nutzung der Wasserstraßen für Groß- und Schwertransporte gelten im Verkehrsministerium als »wichtiger verkehrspolitischer Baustein«. Wasserstraßen verfügen über genügend freie Kapazitäten und der Transport mit dem Binnenschiff spart Emissionen ein. Darüber hinaus seien Wasserstraßen genehmigungsfrei. Besonders Windenergieanlagenteile, Kabeltrommeln und andere für die Energiewende benötigte Güter sollen, wo immer dies möglich ist, im Hauptlauf auf die Wasserstraße verlagert werden.

Der Staatssekretär des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Viktor Haase betonte, klimagerechte Transporte für den Ausbau der erneuerbaren Energien seien ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem klimaneutralen Industriestandort. »Mit dem Pilotprojekt von Bund und NRW wollen wir zeigen, dass es möglich ist, die Potentiale der Wasserstraße insbesondere bei GST auszuspielen und sinnvoll in die Transportkette zu integrieren«, so Haase.

Dafür setze man auf eine »clevere Vernetzung« der Verkehrsträger und aller Beteiligten aus Herstellern, Transporteuren und Verwaltung, um die Expertise sinnvoll zusammenzubringen. »Wir sind überzeugt, dass der vernetzte, gebrochene Transport auf Mikrokorridoren einen Beitrag zur Beschleunigung des Ausbaus von Windenergieanlagen an Land leisten kann«, sagte der Staatssekretär weiter.