Der Hafenbetreiber Duisport und der deutsche Zoll wollen härter gegen Schmuggler vorgehen und setzen dafür auf eine neue sogenannte Großröntgenanlage.
Im Duisburger Hafen entsteht in den kommenden Monaten eine Großröntgenanlage (GRA) für beladene Lkw, wie heute bekannt gemacht wurde. Damit will der Zoll kriminellen Schmugglern im größten Binnenhafen der Welt »besser das Handwerk legen und die Zollabwicklung beschleunigen«.[ds_preiew]
Mit der GRA geht es der Beschreibung zufolge ähnlich wie in einer Waschstraße zu. Der Lkw steht, aber statt Waschbürsten fährt der mobile Ausleger der GRA den Lkw entlang. Hierbei wird die Ladung von zwei Seiten mit Röntgenstrahlen »beschossen«. Ziel der Aktion: »Gestochen scharfe Bilder« sollen den Experten des Zollamts Ruhrort auf ihren Monitoren anzeigen, was in den Containern lagert. Bislang werden solche kosten- und personalintensiven Großröntgenanlagen nur in den bedeutenden internationalen Seehäfen eingesetzt, in Deutschland gibt es sie bisher nur in Hamburg und Bremerhaven.
Zoll hofft auf effektive Kontrollen durch Röntgenanlage
Bald soll auch Duisburg entsprechend ausgestattet werden. »Damit erhöht sich der internationale Sicherheitsstandard am Standort Duisburg enorm. Für internationale Reedereien ist die Existenz einer solchen Anlage ein wichtiges Kriterium, an welchen Standorten sie ihre Aktivitäten verstärken oder zurückfahren«, sagte duisport-CEO Markus Bangen.
Entstehen wird die Anlage auf einem rund 3200 m² großen Gelände in unmittelbarer Nähe zur duisport-Hauptverwaltung in Ruhrort. Für das Zollamt Ruhrort komme die Initiative genau zur rechten Zeit, heißt es. Denn gerade nach dem »Brexit« ist die Zahl der Lkw, die im Hafen zu kontrollieren sind, sprunghaft gestiegen. Dass in Duisburg jetzt mit dem Bau der Großröntgenanlage technisch aufgerüstet wird, freut auch Stephanie Imhof, Leiterin des Hauptzollamts Duisburg: »Die technische Ausstattung ermöglicht es, Kontrollen effektiv und effizient durchzuführen. Der Zoll baut dadurch die Partnerschaft mit dem Duisburger Hafen aus, sorgt für faire Verhältnisse in der Wirtschaft und stärkt den Verbraucherschutz.«