Nach dramatischen Einbrüchen vermeldet die BLG Logistics wieder einen leichten Aufwärtstrend. Als Stütze erweisen sich die Hinterlandterminals.
Von Sorgenkind zum Hoffnungsträger: Der Automobilumschlag ist die BLG Logistics in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Neue Kunden, vor allem aber ein vom Unternehmen umgesetztes Effizienz- und Sparprogramm haben die Trendwende herbeigeführt, hieß es bei der BLG Logistics aus Anlass ihrer Bilanzpräsentation für 2023.
Rund 1,5 Mio. Fahrzeuge gingen über die Kaikante. Das war zwar weniger als im Vorjahr (1,7 Mio. Ladeeinheiten) und ein ganzes Stück weg von den Bestwerten vor Corona (2,1 Mio.). Doch der große Unterschied zum Vorjahr: Die BLG verdient am Autoterminal wieder Geld.
Bei einem Umsatz von 642 Mio. € (2022: 580 Mio. €) hat das Unternehmen den Verlust von knapp 12 Mio. € aus 2022 in einen Gewinn von 36 Mio. € gedreht. Die EBT-Marge lag bei erstaunlichen 5,6%. Im gesamten Geschäftsbereich wurden 5 Mio. Fahrzeuge umgeschlagen.
BLG profitiert von Hinterland-Terminals
Das Umsatzwachstum ist im Wesentlichen auf höhere Erlöse im Transportbereich sowie auf Lagergelder zurückzuführen, hieß es bei der Vorstellung der Jahreszahlen.
Die BLG betreibt im Hinterland Terminals unter anderem in Duisburg, Neuss und Wörth am Rhein sowie im Donauhafen Kelheim, wo erst vor zwei Jahren ein drittes Autoregal in Betrieb genommen worden war.
Außerdem fahren auf dem Rhein (seit 1983) und der Donau (seit 1997) sechs eigene Autotransportschiffe für das Bremer Unternehmen. Zuletzt war die »Fuerte« in Dienst gestellt worden, die zwischen Vlissingen und Köln pendelt, teilweise aber auch für Liniendienste ab Mannheim nach Rotterdam und Antwerpen eingesetzt wird.
Containerumschlag bei BLG schwächelt weiter
Auch die Umsatzerlöse in der Kontraktlogistik stiegen, um 20,9 Mio. € auf 569,1 Mio. €. Der Containerumschlag dagegen schwächelte weiter. Konjunktur- und Kriseneffekte führten zu einem erneuten Rückgang um –5,1%. An den deutschen Standorten Hamburg, Wilhelmshaven und Bremerhaven waren es sogar –10,5 %. Da auch die Lagergelderlöse zurückgingen, verringerten sich der Umsatz um –13 % von 345 Mio. € auf 301 Mio. €. Der Gewinn fiel im Jahresvergleich sogar von 80 Mio. € auf nur noch 18,5 Mio. €.
Unter dem Strich stehen in der Bilanz für die Gruppe ein Umsatz von 1,21 Mrd. € (+91 Mio. €) und ein Vorsteuer-Gewinn von 36,1 Mio. € (-19,6 Mio. €). Das Ergebnis sei angesichts der zahlreichen Krisen »besser als erwartet«, sagte der zum Jahresende scheidende BLG-Vorstandschef Frank Dreeke.