EU-Rat will den Informationsaustausch in der Binnenschifffahrt harmonisieren. Dafür wird die Richtlinie zum River Information System (RIS) modernisiert.
Die EU-Mitgliedsstaaten wollen Daten zur Binnenschifffahrt grenzüberschreitend besser verfügbar machen und die Standards für den Datenaustausch stärker harmonisieren. Das haben die EU-Verkehrsminister bei ihrer Ratstagung in Luxemburg beschlossen.
Die aktuelle Richtlinie für ein River Information System (RIS) stammt von 2005. Künftig gibt es einige wichtige Änderungen im Geltungsbereich all jener EU-Wasserwege, die zum transeuropäischen Verkehrsnetz (TEN-V) gehören. Die Nationalregierungen sollen drei Jahre Zeit für die Umsetzung des geplanten Gesetzes bekommen.
Der Europarat hatte einige der Änderungen noch kassiert, sehr zum Missfallen der Kommission. Wenn der Austausch bestimmter Daten mit anderen Plattformen und Informationssystemen nur freiwillig sei, werde eine Möglichkeit verpasst, die Binnenschifffahrt besser in multimodale Transportketten zu integrieren, kritisierte Magda Kopczynska, Generaldirektorin für Verkehr in der EU-Kommission.
Mehr digitale Informationen über RIS
Vorgesehen ist, dass über RIS künftig nicht nur Informationen zur Befahrbarkeit der Flüsse und Kanäle in der EU, sondern auch mehr Angaben zur Ladung, zu Abfahrts- und Ankunftszeiten oder zur Verfügbarkeit von Landstrom oder anderen alternativen Kraftstoffen in Binnenhäfen usgetauscht werden.
Die Richtlinienreform sieht den Aufbau einer einheitlichen RIS-Plattform vor. Der Zugang dazu soll pro Mitgliedsstaat über ein einheitliches Portal erfolgen. Bislang verwenden die EU-Staaten laut Kommission unterschiedliche IT-Systeme und digitalisieren Berichte in unterschiedlichem Ausmaß, so dass beim Passieren von mehreren EU-Binnengrenzen Angaben häufig mehrfach und auf unterschiedlichem Weg gemacht werden müssen.