Das Transportaufkommen kletterte 2017 auf 10,8 Mio. t – ein Anstieg um knapp 10 % im Vorjahresvergleich. Hauptursache sind bessere Fahrbedingungen, doch die 2006 erzielten Spitzenwerte beim Transport bleiben unerreicht
Nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts (WSA) Koblenz hatte der Pegel Koblenz (Rhein) 2016 an 89 Tagen die 1,30 Meter-Marke unterschritten. Dies habe dazu geführt, dass Schiffe vom Rhein kommend die 3,0 m Fahrrinnentiefe auf der Mosel nicht vollständig hätten ausnutzen können. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte hatte es lange Niedrigwasserphasen gegeben. So sei der Anstieg, insbesondere nach den ersten sechs Monaten 2017 zu erklären. Die 10,8 Mio. Gütertonnen wurden an der Zählstelle der Schleuse Koblenz registriert.
Von Spitzenwerten aus dem Jahr 2006, als 16,2 Mio. t über die Mosel transportiert wurden, sei man zwar noch weit entfernt, dennoch könne mit dem Jahr 2017 ein vorsichtig positiver Trend Richtung Zukunft prognostiziert werden, so das WSA Koblenz.
Wie die Jahre zuvor hat auch der Containertransport auf der Mosel erneut einen starken Zuwachs erfahren. Dem WSA Koblenz zufolge konnte 2017 erstmalig die 20.000-TEU-Marke überschritten werden. Mit 21.685 TEU wurde gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von fast 15 % verbucht. Mit über 15.000 transportierten Containern hat sich der Transport gegenüber 2007 (1.167 transportierte Container) sogar mehr als verzehnfacht.
Der Anteil der Güter aus der Montanindustrie am Gesamttransport geht seit Jahren stark zurück. Stellten 2013 Braun-, Steinkohle und Koks noch über 38 % der auf der Mosel beförderten Güter, machten diese letztes Jahr noch 22 % aus. Dies entspricht 2,4 Mio. Gütertonnen, die überwiegend zu Berg transportiert werden.
Bei Erzen und Metallabfällen verzeichneten die Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter hingegen einen Zuwachs von über 800.000 Gütertonnen. Erstmalig liegen diese mit 2,15 Mio. Gütertonnen im 20 %-Bereich des Gesamttransports. Auch diese Güter werden überwiegend zu Berg transportiert.
Die größten prozentualen Anteile der zu Tal transportierten Produkte sind mit rund 22 % die landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Diese kommen, ähnlich wie im Vorjahr, auf knapp 2,4 Mio. Gütertonnen.
Ebenfalls einen hohen Anteil an den Taltransporten haben mit 15% die Eisen- und Stahlerzeugnisse.
Die große anteilige Rolle der Kohletransporte auf der Mosel ist über die letzten Jahre immer weiter zurückgegangen, sodass dieses Jahr erstmalig drei Güterarten größer 20% zu verzeichnen sind. Der Trend könnte sich die nächsten Jahre weiter fortsetzen, da auf der Saar dieses Jahr durch Umstrukturierungsmaßnahmen geringere Kohletransporte erwartet werden.Auf gleichbleibend hohem Niveau bewegt sich die Zahl der auf der Mosel verkehrenden Fahrgasttages- und Fahrgastkabinenschiffe. Wie im Vorjahr wurden in Zeltingen knapp 3.900 Schleusungen von Schiffen der sogenannten »Weißen Flotte« zu Berg oder zu Tal registriert. Die bereits fertiggestellten zweite Schleusenkammern in Fankel und Zeltingen reduzieren hier die Wartezeiten der Schiffe an den hochfrequentierten Schleusen erheblich.