Die Schweiz und der Belgiens größter Seehafen Antwerpen rücken näher zusammen. Das gilt sowohl für den Schienenverkehr als auch für die Güterbeförderung per Binnenschiff.
Zu Beginn dieses Jahres wurde das Angebot um zwei Eisenbahnliniendienste erweitert, die Antwerpen mit Basel und Frenkendorf verbinden. Aber auch die Binnenschifffahrt spiele eine wichtige Rolle auf dieser Relation, wie die Antwerp Port Authority auf der Generalversammlung des Propeller Clubs, Port of Basel, deutlich machte.
Der Bedarf an intermodalen Linienverkehren wächst. Logistikunternehmen und Bahnoperateure reagieren auf die Anforderungen der Industrie und bauen ihre Angebote im Hinterland entsprechend aus. Anfang des Jahres hat Schweizerzug das Angebot zwischen der Schweiz und Belgien verdichtet. So bietet der Operateur vier statt zuvor zwei Rundläufe pro Woche zwischen Frenkendorf bei Basel und Antwerpen an. Zudem werden die Terminals Frenkendorf und Niederglatt bei Zürich jetzt täglich verbunden, sodass auch Verlader in der Ostschweiz davon profitieren können. Ferner offerieren die Bahnoperateure Hupac acht und Lineas fünf Rundläufe wöchentlich zwischen Basel und Antwerpen.
Auch andere Bahnoperateure haben auf die steigenden Güterströme reagiert. Seit diesem Januar transportiert der Antwerpen-TriRegio-Express zweimal wöchentlich Container zwischen Antwerpen und dem Bahnhof Basel Bad (Ubf). Betreiber dieses neuen Bahnprodukts ist der Logistiker Contargo, der damit auch eine Alternative bei Engpässen auf dem Rhein schafft. Der Rhein bleibt aber auch weiterhin ein besonderer Vorteil Antwerpens für schweizerische Verlader. Über tägliche Linienverkehre wird Basel per Binnenschiff direkt mit dem belgischen Hafen verbunden.
Antwerpen als Partner der gesamten Lieferkette
»Der Hafen ist nicht nur ein Drehkreuz für Im- und Exporte. Wir sind auch ein zuverlässiger Partner der gesamten Lieferkette. Dazu gehört es, gemeinsam mit Logistikern, Bahnoperateuren, Terminals und Häfen im Hinterland an nachhaltigen und zukunftsfähigen Lösungen zu arbeiten. Wir als Hafenbehörde stellen hier sehr gern unsere Expertise zur Verfügung«, so Luc Arnouts, Director International Networks der Antwerp Port Authority.
Erklärtes Ziel der Hafenbehörde sei es, als Community Builder branchenübergreifende Zusammenarbeit im Hafen selbst und darüber hinaus zu fördern, um die fünf strategischen Ziele nachhaltiges Wachstum, Mobilität, Transition, Safety & Security sowie operative Exzellenz umsetzen zu können. So arbeite Antwerpen gemeinsam mit Partnern im Hinterland unter anderem an der digitalen Transition der Lieferkette, etwa in der Binnenschifffahrt.
Die belgischen Hafenvertreter tauschten sich auch mit Unternehmen des Spediteursverbandes SpedLogSwiss über Themen wie Zoll inklusive E-Desk und Importprozesse sowie den Aktionsplan für Binnenschiffs- und Bahnprodukte im Hafen Antwerpen aus. Die Schweiz gilt als ein wichtiger Handelspartner für den belgischen Seehafens, der im vergangenen Jahr mit 235 Mio. t einen neuen Umschlagrekord erzielen konnte.
Unter dem Namen Propeller Club, Port of Basel (PCB) wurde am 21. August 1978 ein Verein mit Sitz in Basel gegründet. Mit regelmässigen Veranstaltungen mit nationalen und internationalen Referenten will der PCB die wichtigen internationalen Kontakt fördern und so den Standort Basel und die Region als wichtigen Verkehrsknotenpunkt und die Logistikbranche als wesentlichen Wirtschaftsbereich der Region herausstreichen.