Print Friendly, PDF & Email

Bei Europoort Construction im niederländischen Hendrik Ido Ambacht ist ein Taucherglockenschiff für die Fachstelle Maschinenwesen Südwest (FMSW) auf Kiel gelegt worden. Betreiber des bei der Damen-Werft hergestellten Schiffes wird das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Duisburg-Rhein sein.

Nach der Herstellung des Rumpfes wird Damen das 69 m lange Schiff für den Rest des Bau-, Ausrüstungs- und Inbetriebnahmeprozesses an die eigene Werft in Gorinchem übergeben.

[caption id=”attachment_11350″ align=”alignright” width=”300″]Das Taucherglockenschiff für das WSA Duisburg-Rhein entsteht in den Niederlanden auf der Damen-Werft Das neue Taucherglockenschiff für das WSA Duisburg-Rhein entsteht in den Niederlanden auf der Damen-Werft. © Damen[/caption]

Die Zeremonie der Kiellegung bedeutet auch den Abschluss der Planungs- und Engineeringphase. Dazu gehörte die Optimierung der Leistung des Schiffes in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden, der die operativen Herausforderungen kennt, mit denen der Neubau konfrontiert werden wird. Das Ergebnis sei ein endgültiges Design, das alle Beteiligten zufrieden stelle, so Damen.

Das Tauchglockenschiff, das Ende November 2018 vom Bund in Auftrag gegeben worden ist, ersetzt die vor 50 Jahren erbaute »Carl Straat«. Die Taucherglocke ermöglicht Arbeiten unter trockenen Bedingungen unterhalb des Wasserspiegels in einer unter Druck stehenden Atmosphäre. Durch das Tauchglockensystem des 21. Jahrhunderts soll gewährleistet werden, dass das Schiff seine Aufgaben erfüllt, ohne den Wasserstand der Flüsse absenken zu müssen.

Der Neubau soll zur Suche und Bergung verlorener Wrackteile eingesetzt werden sowie für die Inspektion von Unterwasserstrukturen und Unterstützungsarbeiten am Flussbett. Ferner kann das Schiff auch Fassanker in Kies- und Felsgebieten einsetzen und Bodenproben aus dem Flussbett mit flüssigem Stickstoff zur Stabilisierung von Schüttgut entnehmen.

Antrieb durch drei Azimuthanlagen

Das Schiff wird mit zwei Ruderpropellern und einem Pump Jet von Schottel ausgestattet, die maximale Manövrierfähigkeit in beschränkten Gewässern ermöglichen sollen. Alle Anlagen werden von E-Motoren angetrieben. Die beiden Ruderpropeller des Typs SRP 150 FP (jeweils 330 kW) weisen einen Propellerdurchmesser von 1,10 m in Düse auf, mit denen der notwendige Schub zur Verfügung gestellt wird.Der Pump Jet hat die Bezeichnung SPJ 82 und leistet 340 kW. Dank des komplett bündigen Einbaus in der Schiffshülle sei der Jet auch bei eventueller Grundberührungen vollständig geschützt, so Schottel.

Das neue Taucherglockenschiff erreicht eine Fahrtgeschwindigkeit von mindestens 13 km/h. Anders als das Vorgängerschiff, kann es daher ohne Schlepphilfe auf dem Rhein eingesetzt werden. Der diesel-elektrische Antrieb erfüllt Damen zufolge die EU-Normen der Stufe V. Haux ist der Hauptlieferant der wichtigsten Tauchausrüstung.

Europoort Construction wurde mit dem Bau und der Lieferung des Rumpfes in enger Zusammenarbeit mit Damen Shipyards beauftragt. Die Rohrleitungsabteilung von Damen wird die Hauptverrohrungsarbeiten während der Blockbauphase auf dem Firmengelände durchführen.

Die Ablieferung des Schiffes ist für das vierte Quartal 2020 geplant.