An der an der Süderelbe gelegenen Schleuse Geesthacht ist die Anzahl der Binnenschiffe deutlich zurückgegangen. Damit einher ging auch ein großer Verlust beim Güteraufkommen.
Während des vergangenen Jahres wurden an der Schleuse Geesthacht insgesamt 12.774 Binnenschiffe gezählt, 2018 hatten das Bauwerk noch 14.182 Einheiten passiert. Entsprechend verringerte sich auch das Güteraufkommen von 8,55 Mio. t im Jahr 2018 auf 7,45 Mio. t im abgelaufenen Jahr. Einer der Hauptgründe für die rückläufige Entwicklung sind zurückgehende Kohletransporte. Nur noch 1,61 Mio. t wurden hier befördert (2018: 2,24 Mio. t).
Im Gegensatz dazu entwickelten sich die Containerverkehre positiv. 138.725 TEU wurden hier bewegt, über 10.000 TEU mehr als 2018 (128.582 TEU).
Niedrigwasser behindert die Schifffahrt
Binnenschiffer, die die Elbe befahren, hatten 2019 mit einer lange anhaltenden Niedrigwasserphase zu kämpfen. Transporte waren dadurch wochenlang nicht möglich. Hinzu kamen die Probleme am Stauwehr Gesthacht durch einen abgerutschten Damm. Auch dadurch kam die Schifffahrt für fast zwei Wochen zum Erliegen. Zusätzlich waren Schleusungen in Geesthacht an einzelnen Tagen nicht möglich, Grund war ein Personalengpass.
Im Jahr 2018 wurden nur 2,4 % der im Hamburger Hafen umgeschlagenen Container per Binnenschiff transportiert. Auch 2019 dürften es eher weniger als mehr gewesen sein.
Viele der Schiffe, die die Schleuse Geesthacht passierten, hatten die Elbe-Seitenkanal als Ziel. Laut einer Statistik des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Lauenburg betraf dies 7,24 Mio. t der beförderten Güter.
Das WSA Uelzen erfasst mittlerweile nicht mehr die Schiffe, die das Schiffshebewerk Scharnebeck passieren. Die Zahl der Einheiten, die die Schleuse Uelzen passieren, dürften aber in etwa vergleichbar sein. Hier ging die Zahl der erfassten Frachter um rund 8 % auf etwa 12.000 Einheiten zurück.
Negativrekord für den Elbe-Lübeck-Kanal
Noch dramatischer sieht die Bilanz am Elbe-Lübeck-Kanal (ELK) aus. An der Schleuse Lauenburg, der Ein- und Ausfahrt der ELK, wurden etwas mehr als 505.000 Ladungstonnen registriert. Im Vergleich zu 2018 waren dies etwa 80.000 t und 140 Schiffe weniger. Das bedeutet einen neuen Negativrekord. Innerhalb von zwölf Jahren hat sich damit das Güteraufkommen beinahe halbiert.