Am 11. Dezember 2019 stellte Kommissionspräsidentin von der Leyen ihren Green Deal für Europa vor. Die European Federation of Inland Ports (EFIP) hat nun noch ergänzende Maßnahmen vorgeschlagen.
Die EFIP begrüßt das Ziel und die Vorschläge des Green Deal, sie seien für die Verwirklichung eines kohlenstoffneutralen Europas unerlässlich. »Die im Green Deal festgelegten Prioritäten werden sich jedoch allein als unzureichend erweisen. Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, müssen in den kommenden Jahren Detailfragen geklärt werden«, so die EFIP.
Deshalb haben die Binnenhäfen, die sich als »Enabler of Green Logistics« sehen, eine Reihe von Empfehlungen zusammengestellt. Diese finden sich im Positionspapier der EFIP, das zu folgenden Schlussfolgerungen kommt:
- Eine Verkehrsverlagerung weg von umweltschädlichen Verkehrsträgern ist der Schlüssel zur Dekarbonisierung Europas. Um dies zu erreichen, sollten die Binnenschifffahrt und der Schienenverkehr gefördert und ein echter Einheitlicher Europäischer Multimodaler Raum geschaffen werden.
- Ein Nachfolgeprogramm zu NAIADES II ist erforderlich, um den Binnenschifffahrtssektor zu unterstützen.
- Da die Binnenhäfen an den Schnittstellen von Schiene und Binnenschifffahrt liegen, sollte die Bedeutung der Bahnverbindungen für die Binnenhäfen anerkannt werden.
- Die europäischen Binnenhäfen sind der Ansicht, dass ein europäischer Ansatz zur Anpassung an den Klimawandel notwendig ist, um sicherzustellen, dass die Binnenschifffahrt weiterhin europaweit möglich ist.
- Die Vollendung des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-T) ist für den Fortschritt im europäischen Verkehr von größter Bedeutung.
- Die Dekarbonisierung der verschiedenen Verkehrsträger ist für die Erreichung der Ziele des Green Deal von zentraler Bedeutung. Dies erfordert eine klare und langfristige Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität, die einen technologieneutralen Fahrplan vorgibt, dem der gesamte Logistiksektor folgen kann.
- Die Überarbeitung der Energiebesteuerungsrichtlinie sollte die Einführung aller nachhaltigen sauberen Kraftstoffe und Energien durch die Einführung einer langfristigen Steuerbefreiung für diese Kraftstoffe unterstützen.
- Da die Verwirklichung der Verkehrsverlagerung und die Ökologisierung der Binnenschifffahrt eine grundlegende Änderung des Hafen- und Wasserstraßenbetriebs mit sich bringen wird, werden entsprechende Investitionen erforderlich sein.
Der EFIP-Präsident und Geschäftsführer des Hafens Wien, Friedrich Lehr, erklärt: »Der Europäische Green Deal gibt den Binnenhäfen und der europäischen Logistik insgesamt eine klare Richtung für die Dekarbonisierung des europäischen Verkehrs vor. Die europäische Unterstützung für den multimodalen Verkehr, neue Technologien und innovative Stadtlogistik wird die Binnenhäfen auf den richtigen Kurs bringen, um die Ziele für 2030 und 2050 zu erreichen. Dieses Positionspapier ist unser erster konkreter und detaillierter Beitrag zur Erreichung der europäischen Ziele und die Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen den Binnenhäfen und der EU.«
Das vollständige Positionspapier kann hier eingesehen werden.