Laut dem Flurförderfahrzeuge-Hersteller Hyster setzen Chemieunternehmen zunehmend auf Elektrostapler, insbesondere auf solche mit Lithium-Ionen-Batterien
Dass gerade Chemiebetriebe Elektrostapler nachfragen, ist für Hyster nicht verwunderlich, wird diese Branche in der Öffentlichkeit doch häufig als schmutzig wahrgenommen. Viele sähen die Akteure als wesentliche Verursacher von Umweltverschmutzung. »Viele unserer Kunden in der Chemieindustrie sind jedoch bestrebt, die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren«, sagt Mark Nailer, Industry Manager bei Hyster Europe. »Dadurch steigt die Nachfrage nach emissionsfreien Hyster-Elektrostaplern, insbesondere nach solchen, die mit Lithium-Ionen-Batterien betrieben werden«, so Nailer weiter.
Lithium-Ionen-Batterien enthalten keine Säure, die auslaufen könnte, und sie erzeugen keine Dämpfe. Bleisäurebatterien hingegen können Wasserstoff und andere Gase freisetzen, die in einem sauberen und umweltfreundlichen Betrieb unerwünscht sind. Korrekt angewendet bieten Lithium-Ionen-Batterien Hyster zufolge aber noch weitere Vorteile: So erfordern sie nur einen verhältnismäßig geringen Wartungsaufwand, zeichnen sich durch geringere Gesamtbatteriekosten aus und ermöglichen einen reibungsloseren Betrieb, da sie zwischengeladen werden können.
Hyster Europe hat mehrere FT- und XT-Stapler mit Verbrennungsmotor im Portfolio, die nun mit Stufe-V-Motoren angeboten werden. Dadurch könnten diese Stapler so sauber wie noch nie betrieben werden, so der Hersteller.
Brennstoffzellen immer beliebter
Fossile Kraftstoffe und Batterien seien zwar für viele Unternehmen weiterhin die erste Wahl«, sagt Nailer. In bestimmten Anwendungen und mit der entsprechenden Infrastruktur könnten Brennstoffzellen allerdings die geeignetere Antriebsoption sein. So entwickeln Hyster Europe und der Brennstoffzellenhersteller Nuvera derzeit gemeinsam Lösungen für die Chemiebranche.
Wie in anderen Branchen, spielen auch in der Chemieindustrie die Erfassung und die Analyse von großen Datenmengen eine immer wichtigere Rolle. Nach Auskunft des Flurförderfahrzeuge-Herstellers setzen die Akteure bei ihren Betriebssystemen zunehmend auf die Blockchain-Technologie, um mehr Effizienz und Sicherheit zu schaffen. Beim Materialumschlag werde es daher immer wichtiger, Daten in diese Systeme einzuspeisen. »Deshalb setzen viele unserer Kunden aus der Pharmabranche, Petrochemie und Agrochemie auf das Telematiksystem Hyster Tracker«, erläutert Nailer. So könnten wichtige Daten zur Fahrerleistung, der Staplernutzung, den Kraftstoffemissionen, dem Standort eines Staplers und die Leerlaufzeiten erfasst werden.
Hyster Tracker ermöglicht es außerdem einen Aufprall zu melden und zu protokollieren sowie Fehlercodes auszuwerten. Zusätzlich können über das Onlineportal des Systems die Kosten für den Fuhrpark erfasst und analysiert werden, um die tatsächlichen Gesamtbetriebskosten zu ermitteln.
Mit dem Lagersimulator von Hyster ließen sich beispielsweise betriebliche Probleme ermitteln und verschiedene Arbeitsweisen testen, heißt es. So seien detaillierte Vorhersagen zum Betrieb möglich. Dazu zähle die Ermittlung, wie viele Stapler die Unternehmen für die Lagerung und den Transport von Chemikalien benötigten.
Die Einsatzmöglichkeiten der Stapler in Chemiebetrieben sind vielseitig. Sie reichen vom Transport der Rohstoffe in der Produktion bis hin zur Lagerung und Lieferung von Fertigprodukten wie Agrochemikalien, Lacken und Lebensmittelzusatzstoffen.