Wie andere Unternehmen der Branche setzt auch Voith zunehmend auf Elektrifizierung. Das Unternehmen mit Sitz in Heidenheim hat nun seinen neuen elektrischen Voith Schneider Propeller (eVSP) vorgestellt.
Als Vorteile des neuen Produkts nennt der Hersteller insbesondere den hohen Wirkungsgrad und die Reduzierung der Komplexität, da der permanentmagneterregte Synchronmotor schon im Propeller integriert sei. Der vollständige Verzicht auf Getriebe würde Geräusche auf ein Minimum reduzieren, zudem würde das Schiff dadurch zusätzlichen Raum gewinnen.
Das Antriebssystem kombiniert die Technologie des VSP mit dem elektrischen Know-How des Voith Inline Thruster (VIT). »Mit dem elektrischen Voith Schneider Propeller steuern wir einen wichtigen Schritt zur Elektrifizierung des Antriebsstranges in Marineanwendungen und damit zu einer noch ressourcenschonenderen Schifffahrt bei«, sagt Dirk Jürgens, Vice President in der Forschung & Entwicklung für Marineanwendungen bei Voith. Der neue eVSP sei hierzu für alle an der Mobilitätswende beteiligten Applikationen entwickelt worden, beispielsweise für Fähren, aber auch für Schlepper und Offshore-Versorgungsschiffe.
Der eVSP böte Schiffsbetreibern daneben Zukunftssicherheit durch eine hohe Flexibilität bei der Wahl der Stromerzeugung (Energiequelle) sowie durch die robuste Bauweise einen geringen Wartungsaufwand, so Voith.
Weiterentwickeltes Funktionsprinzip
»Der neue eVSP nutzt einen permanentmagnetischen Synchronmotor als Hauptantrieb, welcher voll in den VSP integriert wird und das benötigte Ölvolumen signifikant reduziert«, so der Hersteller. Darüber hinaus seien keine Zahnräder und Getriebe vonnöten, was einen stufenlosen Betrieb und eine nahezu verlustfreie Umsetzung der elektrischen Antriebsleistung bei gleichzeitig dynamischem Ansprechverhalten ermöglichen soll. Als weitere Vorteile wird ein geringes Gewicht genannt sowie die Montage, die und kann ohne jegliche Wellenstrangbeschränkungen möglich sei.
Zeitgleich böte der eVSP dieselben Vorteile eines herkömmlichen Voith Schneider Propellers. Das Kernprinzip des VSP, die Zusammenführung von Antrieb und Steuerung in einer Einheit, wurde in den letzten 90 Jahren stetig weiterentwickelt und perfektioniert. Voith zufolge schaffen es Schiffe, die für Offshore-Wind konzipiert wurden, mit dem VSP nachweislich noch bei Wellenhöhen bis zu 4,50m die Sollposition präzise zu halten. Ferner sei der VSP der weltweit einzige Propeller, der die Rollbewegung der Schiffe signifikant reduzieren könne. Eine deutliche Erhöhung von Komfort und Sicherheit an Bord sei die Folge.