Die Schleuse Henrichenburg, Nadelöhr auf dem Dortmund-Ems-Kanal, bekommt neue Tore. Der Hafen und seine Anrainer aber fordern eine zweite Kammer.
Die Investition hatte Jörg Huber, leitender Baudirektor der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) während einer Anhörung im Landtag Nordrhein-Westfalens mitgeteilt. Die geschweißten Flügel der Kammer in Henrichenburg sollen ersetzt werden, weil sie den dauerhaften Belastungen nicht gewachsen sind.
Die störanfällige Schleuse kann von Schiffen auf dem Weg von und nach Dortmund nicht umfahren werden. Reparaturarbeiten hatten in der Vergangenheit immer wieder zu mehrwöchigen Vollsperrungen geführt. Die alten Tore sollen nach dem Austausch als Ersatz vorgehalten werden. »Das kann die Zuverlässigkeit der Bundeswasserstraßen-Verbindung von und nach Dortmund bis 2024 deutlich verbessern«, sagte Dortmunds Hafenchef Uwe Büscher.
Dennoch werde am langfristigen Ziel festgehalten, eine zweite Schleusenkammer in Henrichenburg zu schaffen. »Wer die Klimaziele der Bundesregierung erfüllen und deutlich mehr Verkehr von der Straße auf die Wasserstraße verlagern will, muss über zusätzliche Infrastruktur reden«, so Büscher.
Auch Karl-Heinz Keisewitt, Vorstand des Vereins der Dortmunder Hafen Anlieger, bewertet das Vorhaben positiv. »Investitionen in die Schleuse Henrichenburg stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Logistikdrehscheibe Dortmunder Hafen. Dies erleichtert den Unternehmen die Entscheidung, weiter in den Standort zu investieren.« Stefan Peltzer, Leiter des Referats Mobilität, Verkehr, Logistik der IHK zu Dortmund, wünscht sich mehr: »Wir brauchen einen Aktionsplan für das Kanalnetz.«
Von Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Schleuse Henrichenburg war der Dortmunder Hafen zuletzt in 2019 betroffen und an insgesamt 65 Tagen nicht oder nur eingeschränkt über die Wasserstraße erreichbar. Für 2021 ist eine 42-tägige Vollsperrung angekündigt, um dringend erforderliche Instandsetzungsarbeiten abzuschließen.